Arbeitsgruppentagung: Naturschutz als Impuls für regionale Entwicklung und Landwirtschaft
Marienberg, 24. Juni 2025 – Im Rahmen der Projektphase 1 des Naturschutzgroßprojektes „Lebensräume verbinden“ trafen sich bereits zum vierten Mal die Mitglieder der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG), um den aktuellen Stand der Planungen zu erörtern. In Kooperation mit dem Projektträger war die Große Bergstadt Marienberg Gastgeber, wo die Tagung in der „Silberscheune“ in Pobershau ausgerichtet wurde und einen schönen Rahmen für den fachlichen Austausch bot.
Die überregionale Bedeutung des Projekts, das sich große und anspruchsvolle Ziele setzt, um einen Verbund erzgebirgstypischer Lebensräume zu schaffen und den langfristigen Erhalt gefährdeter Arten und Biotope im Erzgebirgskreis zu sichern, wurde durch mehrere hochrangige Gäste seitens der Zuwendungsgeber deutlich unterstrichen.
Zu den übergeordneten Zielen des Projekts, die über den Schutz von Natur und Artenvielfalt hinausgehen, äußerte sich der Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, Ulrich Menke: „Ein wichtiger Baustein soll dabei die Etablierung von Wirtschaftskreisläufen sein, um beispielsweise durch die Erhaltung naturnaher Wiesen und durch Heckenpflege auch langfristig Einkommen zu generieren und zur Stabilisierung der Landwirtschaft beizutragen.“
Außerdem würdigte er das Engagement der drei Partnerkommunen des Projektes mit Oberbürgermeister Heinrich aus der Großen Bergstadt Marienberg, Bürgermeister Martin aus Crottendorf und Bürgermeister Nestler aus Sehmatal: „Das ist nicht selbstverständlich und verdient eine besondere Anerkennung.“
Rico Anton, Landrat im Erzgebirgskreis und damit gleichzeitig Projektträger, betont ebenfalls die Chancen für die Region, die sich durch das Projekt bieten: „Wir erhoffen uns weitere Impulse durch das Projekt für den Tourismus, die (Land-)Wirtschaft und die Lebensqualität der Bevölkerung.“ Dabei legt er einen besonderen Fokus auf die Verbindung zwischen der Bergbautradition und dem Erhalt der damit verbundenen Kultur- und Naturlandschaft im Erzgebirge, sowie auf verlässliche Bedingungen für Eigentümer und Bewirtschafter im Projektgebiet.
Im Mittelpunkt des Austausches zur 4. PAG standen die vielfältigen Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt, die Zusammenarbeit mit Landwirten sowie der Mehrwert für die Region. So wurde beispielsweise die Aufwertung von Wiesen durch Heusaat oder Mahdgutübertrag vorgestellt, die sowohl für den Naturschutz als auch für die landwirtschaftlichen Betrieben positive Effekte hat. Als Ergebnis der bisherigen Arbeit – im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL) - wurde der Entwurf für die zukünftigen Fördergebiete im Naturschutzgroßprojekt vorgestellt, der in den nächsten Monaten weiter abgestimmt wird. Zudem wurde das Konzept für die Maßnahmenplanung erläutert. Dieses wurde als Ergebnis aus den Freilanderhebungen sowie unter Einbeziehung der Hinweise von den Mitgliedern der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe, aus den Arbeitskreisen sowie durch persönliche Befragungen erstellt. Um unter anderem eine gute Abstimmung der Planungen zu gewährleisten, wurde die Projektlaufzeit bis September 2026 (kostenneutral) verlängert.
Die nächsten Schritte umfassen die flächenbezogene Planung der Maßnahmen inklusive Abstimmung mit den Eigentümern und Bewirtschaftern. Dabei gilt stets das Prinzip der Freiwilligkeit, um eine nachhaltige und einvernehmliche Umsetzung sicherzustellen.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie auf der Projekt-Homepage, direkt im Projektbüro oder bei den Infoständen, z.B. auf dem „Holzmarkt“ in Marienberg (07.09.2025) oder zum „30. Jubiläum im Naturschutzzentrum in Dörfel“ (13.09.2025).
Hintergrund
Das Naturschutzgroßprojekt wird über die Förderrichtlinie des Bundes, Richtlinie „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und des Freistaats Sachsen gefördert. Projektträger ist der Erzgebirgskreis mit den Partnerkommunen Große Kreisstadt Marienberg, Crottendorf und Sehmatal. Das Projektgebiet umfasst große Teile der Flächen der beteiligten Kommunen. Zum Ende von Projekt I, welches bis 30.09.2026 läuft, soll ein abgestimmter Pflege- und Entwicklungsplan vorliegen, der von allen Beteiligten mitgetragen wird. Dann können anschließend im bis zu 10 Jahren laufenden Projekt II die geplanten Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.erzgebirgskreis.de/landratsamt- service/aus-der-verwaltung/naturschutzgrossprojekt