Besucheransturm zur Eröffnung der KohleWelt
Die KohleWelt in Oelsnitz/Erzgeb. hat am Eröffnungswochenende einen wahren Gästeansturm erlebt. Mehr als 2000 Interessierte nutzten die ersten beiden Tage für einen Besuch der neuen Dauerausstellung, die sich der Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Sachsen widmet. Die "KohleWelt - Museum Steinkohlenbergbau Sachsen" ist eine Einrichtung des kul(T)our-Betriebes des Erzgebirgskreises.
Nach 5-jähriger Bauzeit wurde das Museum am Samstag, 18.1.2025, pünktlich um 10 Uhr wiedereröffnet. Vier Fahnenabordnungen der sächsischen Steinkohlenreviere, die Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers sowie das Bergmusikkorps Glück auf! Oelsnitz leiteten die feierliche Eröffnungsstunde mit einem bergmännischen Aufzug ein. Der Landrat des Erzgebirgskreises, Rico Anton, nahm anschließend die feierliche Eröffnung mit Museumleiter Jan Färber und Bürgermeister Thomas Lein im Beisein mehrerer hundert Schaulustiger vor. Symbolisch übergab Landrat Anton eine Grubenlampe an Museumsleiter Jan Färber, die als letztes Exponat in die Ausstellung eingebracht wurde. Anschließend durchschnitten sie das Band vor der Eingangstür, gaben damit die Ausstellung für die Öffentlichkeit frei.
„Ich freue mich als Landrat des Erzgebirgskreises, aber auch als Erzgebirger ganz persönlich, dass nach langem Warten das 2019 geschlossene Bergbaumuseum am 18. Januar 2025 offiziell als KohleWelt wiedereröffnet wurde! – Ein monumentales Ereignis in der Geschichte des Museums, auf das alle Projektbeteiligte viele Jahre hingearbeitet haben“, sagt Landrat Rico Anton. Außerdem ergänzt er: „Als Träger der Baumaßnahme sowie als Eigentümer des Museums ist der Landkreis überaus stolz auf den gelungenen Umbau des Museums für Sächsischen Steinkohlenbergbau, denn die Bedeutung für unsere Tourismus- und Wirtschaftsregion ist sehr hoch und identitätsstiftend. Mit ca. 30 Millionen Euro Baukosten wurde das bisher größte Landkreisprojekt nunmehr erfolgreich beendet, welchem auch überregional eine enorm hohe Bedeutung zukommt und die Museumslandschaft über die sächsische Landesgrenze hinaus prägte und auch weiterhin prägen wird.“
In seiner Ansprache verwies Rico Anton darauf, dass der Freistaat für die Museumsausstattung zusätzliche drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt hatte. „Unsere einzigartige Geschichte und Tradition werden mit der innovativen Dauerausstellung wieder neu erlebbar. Mein Dank und meine Anerkennung gelten daher allen, die sich mit Herzblut und einem enorm hohen Zeitaufwand am Umbau und der Sanierung der KohleWelt beteiligt und das Museum damit zukunftsfähig gemacht haben. Ohne Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Fachwissen, das fleißige Handwerk sowie Teamwork wäre das Projekt nicht erfolgreich umsetzbar gewesen.“ Während des ersten Rundganges mit den Fahnenabordnungen zeigte sich der Landrat von der Güte der neuen Dauerausstellung begeistert: „Dem Museumsteam wünsche ich viel Erfolg und Freude beim wieder anlaufendem Museumsbetrieb sowie zahlreiche interessierte Gäste. Es ist mir eine Ehre, alle Interessierten von nun an wieder zum Staunen und Entdecken in diese einzigartige Einrichtung einladen zu dürfen.“
Hinter dem Museumsteam liegen herausfordernde Wochen, Monate und Jahre. Museumsleiter Jan Färber: „Wir sind sehr gespannt, wie die neue Ausstellung bei unseren Gästen ankommt. Hier einen Ort weiterzuentwickeln, der auch für Menschen ohne Bergbaubezug attraktiv ist, war unsere große Motivation als Museumsteam. Über Mitmachelemente, Multimediastationen, anschauliche Präsentationen der Exponate und überraschende Inszenierungen möchten wir den Steinkohlenbergbau kurzweilig und interessant vermitteln. Und wir stellen viele verschiedene Menschen mit ihren Geschichten vor, die an der Förderung Sachsens schwarzer Diamanten beteiligt waren.“
Die erste Resonanz der Gäste war entsprechend positiv. Im Gästebuch finden sich Einträge wie „Absolut gelungen. Wir können das Museum nur weiterempfehlen. 4,5 h dauerte unser Museumsbesuch und wir haben bei Weitem nicht alles erkundet. Wir kommen wieder“. Das Museum punktete bei Jung und Alt auch mit der digitalen Museumsrallye des „glühenden Kohlenstücks“. Der Andrang war so groß, dass sich am Eingang zeitweise eine Schlange bildete.
Unter den Gästen der ersten beiden Tage befanden sich auch etliche, die einen persönlichen Bezug zur Einrichtung haben und beispielsweise auf den Spuren ihrer Vorfahren unterwegs waren. Auch emotionale Momente blieben dabei nicht aus. So schrieb ein Gast: „Glück auf! Als einer der ersten Besucher bin ich tief beeindruckt von der liebevollen Gestaltung und dem spannenden Einblick in unsere Bergbaugeschichte. Es ist mehr als ein Museum – es ist ein Ort, der die harte Arbeit und den Stolz unserer Vorfahren lebendig hält.“
Nach dem Festwochenende hat die KohleWelt ihren regulären Museumsbetrieb aufgenommen. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist 16 Uhr.