Katastrophenschutzeinheiten probten den Ernstfall
Am Freitag, den 27. September 2024 haben ausgewählte Katastrophenschutzeinheiten des Erzgebirgskreises sowie örtlich zuständige Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizeieinheiten entsprechend der Alarmierungsfolge gemeinsam an einer praktischen Katastrophenschutzübung (Vollübung) teilgenommen. Im Fokus stand dabei das Trainieren von Abläufen sowie das Arbeiten an Alarmierungs- und Kommunikationswegen zwischen den Katastrophenschutzeinheiten sowie den verschiedenen externen Akteuren im Schadensfall.
Szenario Flugshowunfall
Für den praktischen Teil der der Katastrophenschutzübung, dem eine Stabsrahmenübung mit gleichem Szenario am Vormittag vorausgegangen war, wurde auf dem Gelände des Verkehrslandeplatzes in Pfaffenhain im Rahmen einer Flugshow ein folgenschwerer Flugunfall simuliert. Ein Kunstflieger verlor dabei gemäß der Simulation die Kontrolle über seine Maschine und stürzte in eine Menschenansammlung von Zuschauern. Es gab eine Vielzahl von verletzten Besuchern und Panik auf Festgelände. Zugleich entstanden mehrere Brandstellen durch umherfliegende Trümmerteile. Unmittelbar nach dem Absturz ereignete sich zudem ein Verkehrsunfall an der Zufahrt zum Flugplatzgelände, zwischen einem anfahrenden Rettungswagen und einem PKW. Auch hierbei gab es Verletzte.
Zur Bewältigung der Lage wurden durch den Kreisbrandmeister die Freiwilligen Feuerwehren Jahnsdorf, Pfaffenhain, Adorf, Stollberg und Neukirchen sowie Teile des Einsatzzuges und der Führungsgruppe des Katastrophenschutzes Erzgebirgskreises und die Technische Einsatzleitung Stollberg auf den Plan gerufen. Mit Eintreffen am Unglücksort waren verschiedene Maßnahmen erforderlich, so etwa zur Absicherung des Geländes, Brandbekämpfung und vor allem die Versorgung der zahlreichen Verletzten. In diesem Kontext wurde auf dem Gelände des Feuerwehrtechnischen Zentrums in Pfaffenhain ein Behandlungsplatz errichtet, auf welchem die Versorgung und Betreuung der verletzten Personen durch Einheiten des Rettungsdienstes sichergestellt worden konnte. Von hier aus erfolgte auch die Verteilung der Betroffenen auf die verschiedenen Krankenhäuser der Region.
Knapp 300 Übungsteilnehmer
Insgesamt beteiligten sich knapp 240 Teilnehmer am praktischen Teil der Katastrophenschutzübung. Darunter befanden sich neben den Einsatzkräften von Feuerwehr Polizei und Rettungsdienst auch zahlreiche Beschäftigte des Landratsamtes Erzgebirgskreis sowie des Verkehrslandeplatzes Jahnsdorf. An der vorgelagerten Stabsrahmenübung beteiligten sich ca. 50 Teilnehmer, bei denen es sich vorrangig um Mitglieder des Verwaltungsstabes des Erzgebirgskreises sowie Fachberater und Beobachter Landesdirektion Sachsen handelte.
Landrat dankt Beteiligten für Engagement
Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: „Neben Krisen wie Waldbränden oder Starkregenereignissen, die in der jüngeren Vergangenheit aufgrund sich ändernder Wetterverhältnisse immer mehr in den Fokus von Katastrophenschutz, Feuerwehren und Polizei rücken, können unerwartet auch jederzeit Katastrophen ganz anderer Art über uns hereinbrechen. Ein Flugunfall im Rahmen einer Flugshow stellt hierbei ein ganz spezielles Szenario dar, vor allem in Hinblick auf die Menschenansammlung vor Ort. Dennoch gibt es auch in diesem Fall grundlegende Abläufe, die neben der Koordination unterschiedlicher Katastrophenschutzeinheiten, Behörden, Unternehmen und anderer Akteure trainiert und gefestigt werden müssen, um im Ernstfall schnell auf die Lage reagieren zu können. Ich danke daher allen Beteiligten in diesem Bereich, die sich immer wieder für die Sicherheit in unserem Landkreis und das Wohlergehen der Bürgerschaft einsetzen.“
/PMSP