Kommunales Bürgerbudget 2025
Mit dem Kommunalen Bürgerbudget werden Maßnahmen von Bürgern und Bürgerinnen des Freistaates Sachsen (ab 16 Jahren) gefördert, die dazu geeignet sind, Projekte mit einem unmittelbaren Bezug zum eigenen Wohnort bzw. der eigenen Gemeinde umzusetzen und hierdurch das lokale Gemeinwesen zu stärken. Im Erzgebirgskreis standen dafür im Haushaltsjahr 2025 rund 40.000,00 Euro zur Verfügung, womit insgesamt 20 Projekte mit jeweils 2.000 EUR gefördert werden konnten.
Hintergrund und Verfahren
Bereits zum dritten Mal wurde das Kommunale Bürgerbudget, das dazu dient, lokale Projekte umzusetzen, die aus niederschwelligen bürgerschaftlichen Beteiligungsverfahren hervorgehen, ausgereicht. Die Mittel, die im Haushaltsjahr 2025 vom Freistaat Sachsen bereitgestellt wurden, beliefen sich auf etwa 27.000 Euro und wurden vom Erzgebirgskreis auf insgesamt 40.000 Euro aufgestockt. Der Erzgebirgskreis vergibt in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen die Fördermittel aus dem Kommunalen Bürgerbudget direkt an die Antragsteller und hat dafür ein entsprechendes Verfahren etabliert.
Antragsberechtigt waren Bürgerinnen und Bürger des Erzgebirgskreises, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten, sowie Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, örtliche Träger der freien Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Stiftungen und andere Verbände und Vereine, sofern sie als gemeinnützig anerkannt waren. Im Zeitraum vom 3. Februar 2025 bis 16. März 2025 konnten sich Interessenten für insgesamt 20 Projekte mit jeweils 2.000 Euro Förderung bewerben und dazu online im Bürgerbeteiligungsportal Sachsen einen Antrag stellen. Eine Jury traf die Entscheidung über die Vergabe der Projektförderungen, wobei sowohl die Kreativität der Ideen als auch der Innovationsgrad berücksichtigt wurden. Bei der Verteilung der Fördermittel achtete die Jury bei gleicher Eignung darauf, eine gleichmäßige Verteilung innerhalb des Erzgebirgskreises sicherzustellen. Insgesamt wurden 96 Anträge beim Landratsamt Erzgebirgskreis eingereicht.
Geförderte Projekte
Die geförderten Projekte haben in dieser Woche den Zuwendungsbescheid des Landratsamtes Erzgebirgskreis erhalten, womit nun mit der Projektarbeit begonnen werden kann. Ein Abschluss ist in allen Fällen bis Ende des Jahres vorgesehen.
Die geförderten Projekte im Einzelnen:
Herr Michael Werner (Burkhardtsdorf): In Burkhardtsdorf wird das stark genutzte, aber in die Jahre gekommene Wassertretbecken am Waldweg erneuert. Die Sanierung bewahrt nicht nur ein beliebtes Erholungsangebot, sondern stärkt auch die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger.
Herr Ronny Döhner (Neukirchen OT Adorf): Der Bolzplatz im Wohngebiet „Klaffenbacher Straße“ ist ein wichtiger Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Durch neue Tornetze, eine verbesserte Bodenbeschaffenheit und eine Torwand wird er wieder sicher, funktional und attraktiv für sportliche Aktivitäten.
Herr Patrick Scheibner (Oelsnitz OT Neuwürschnitz): In Neuwürschnitz wird ein wettergeschützter, barrierefreier Sitzbereich am Feuerwehrgerätehaus geschaffen, damit Besucher das traditionelle Maibaumstellen komfortabel erleben können. Zudem erhält der Maibaum einen neuen Anstrich, ein Vereinswappen und eine verbesserte Stellfläche.
Herr Rainer Lemke (Stollberg OT Beutha): Die Sitzecke am Vereinsgebäude der Freiwilligen Feuerwehr Beutha wird erneuert und mit dem Spiel „Beutha ärgert sich nicht“ sowie einem Geocache ergänzt. Ein Fahrradreparaturstand mit Solarladesäule verbessert das Angebot für Radfahrer und Wanderer entlang der beliebten Strecke.
Frau Johanna Stampfer (Thalheim): Zum Jubiläum anlässlich 100 Jahre Stadtrecht Thalheim wird ein historischer Festumzug gefilmt, um das Ereignis für alle Bürger zugänglich zu machen. Der Film ermöglicht Teilhabe für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, dient als Zeitdokument und stärkt das lokale Gemeinschaftsgefühl.
Denkmalpflege Weipert e. V. (Bärenstein): Ein historisches Eisenbahnsignal wird restauriert und an der „Gemeinsamen Mitte“ zwischen Bärenstein und Vejprty aufgestellt. Als Symbol für offene Grenzen und europäische Einheit erinnert es an die gemeinsame Geschichte und fördert das interkulturelle Verständnis durch eine dreisprachige Infotafel.
Herr Michael Winkler (Jöhstadt OT Grumbach): Das Freiluftgeschichtsbuch wird erweitert: Historische Gebäude erhalten Infotafeln mit Bildern und Hintergründen zur Geschichte der Häuser. So wird das kulturelle Erbe bewahrt und Einheimischen sowie Besuchern vermittelt.
TSV 1864 Schlettau e. V., Abteilung Volleyball (Schlettau): In Schlettau entsteht ein zweiter Beachvolleyballplatz, um das stark nachgefragte Freizeitangebot zu erweitern. Er fördert sportliche Betätigung für alle Generationen und schafft einen neuen Treffpunkt für Jugendliche, Vereine und Gäste in der Region.
Herr Ronny Makeroth (Thermalbad Wiesenbad OT Schönfeld): Mit dem „Jugendtreff Schönfeld“ entsteht in der Nähe des Weberteiches ein Begegnungsort für Jugendliche. Mit großem ehrenamtlichem Engagement wird das ehemalige Schnitzerheim saniert, um einen Ort der Gemeinschaft und Teilhabe zu etablieren.
Frau Doreen Bernt (Thum): Das Projekt „Märchenumzug zum Thumer Weihnachtsmarkt“ fördert Gemeinschaftssinn und Tradition, indem es Kinder und Ehrenamtliche aktiv einbindet. Durch die beantragte Förderung sollen Kostüme, Requisiten und Technik erweitert sowie eine geeignete Aufbewahrung sichergestellt werden. So bleibt der Märchenumzug auch in Zukunft ein Highlight des Weihnachtsmarktes.
VSV Bockau-Lauter e. V. (Bockau): „Strandfeeling in Bockau“ – mit viel Eigeninitiative wurde ein brachliegender Tennisplatz in eine lebendige Beachvolleyballanlage verwandelt. Die geplanten Erweiterungen – Sandflächen, Pergola, Kinderspielecke und Grillstätte – erhöhen die Attraktivität für Sportler und Familien.
Chronistenstammtisch Rittersgrün e. V. (Breitenbrunn OT Rittersgrün): Zur Aufwertung des Ortszentrums und zur Stärkung der Verbindung zum Schmalspurbahnmuseum sollen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören die Sanierung der Ortspyramide, Reparaturen an den Kauen mit ihren Großfiguren, eine verbesserte Weihnachtsbeleuchtung sowie die Installation einer Infotafel.
Förderverein Natur-und Wildpark Waschleithe e. V. (Grünhain-Beierfeld): Rustikale Bänke rund um die vorhandenen Bäume sollen im gesamten Tierpark als „Kuschelbaamrunde“ aufgestellt werden. Diese Sitzgelegenheiten laden große und kleine Gäste dazu ein, innezuhalten, die Natur bewusst wahrzunehmen und die Tiere in entspannter Atmosphäre zu beobachten.
Herr Lars Tilp (Johanngeorgenstadt): Eine überdachte Sitzgruppe am Bergbaulehrpfad bietet Wanderern und Radfahrern eine Rastmöglichkeit. Ergänzt durch einen Fahrradständer und Informationstafeln zur Bergbaugeschichte verbessert sie die Aufenthaltsqualität und macht den Lehrpfad attraktiver.
1.ESV Grünstädtel 49 e. V. (Große Kreisstadt Schwarzenberg OT Grünstädtel): Zur Unterstützung dörflicher Veranstaltungen wie Mai-, Orts- und Pyramidenfest soll moderne Tontechnik angeschafft werden. Davon profitieren insbesondere Kindergartenkinder und die Kirchenkids bei ihren Auftritten sowie alle Besucher, die Veranstaltungen besser miterleben können. Der Antrag wird vom 1. ESV Grünstädtel gemeinsam mit der Kirchgemeinde, dem Reitsportverein, dem Tischtennisverein und der Freiwilligen Feuerwehr Grünstädtel gestellt. Die Technik soll allen gemeinnützigen Gruppen kostenfrei zur Verfügung stehen.
Herr Tino Beyer (Großolbersdorf OT Hohndorf): In Hohndorf wird der 20 Jahre alte, bunte Holzschwibbogen erneuert, um das Ortszentrum in der Adventszeit wieder festlich erstrahlen zu lassen.
Sportverein Heidersdorf e. V. (Heidersdorf): In einer bestehenden Hütte wird eine Grillstelle mit Abzugshaube installiert, um Sportfeste und Gemeinschaftsveranstaltungen besser ausstatten zu können. Dies stärkt das Vereinsleben, fördert geselliges Beisammensein und wertet die Sportstätte auf.
Herr Janek Bauer (Olbernhau OT Pfaffroda): Ein Skateplatz am Bierwiesenteich Pfaffroda soll entstehen, um Jugendlichen eine sichere und legale Möglichkeit für Skateboarden und Inlineskaten zu bieten. Die bestehende Asphaltfläche wird genutzt und mit zwei genormten Skate-Elementen ausgestattet.
Kulturverein Pockau-Lengefeld e. V. (Pockau-Lengefeld): Entlang der 15 km langen Route im Neunzehnhainer Talsperrengebiet stehen beeindruckende Holzskulpturen, gefertigt von den Bornwaldfreunden, die nun durch Infotafeln und Wegweiser als „Skulpturenweg Bornwald“ gekennzeichnet werden sollen. Dies schafft Orientierung, macht die Werke sichtbarer und bereichert das Natur- und Kulturerlebnis für Wanderer und Besucher.
Förderverein des Erzgebirgischen Spielzeugmuseums Seiffen e. V. (Seiffen): Hinter dem Erzgebirgischen Spielzeugmuseum Seiffen entsteht eine Holzsitzgruppe mit Federwippe „Hase“, gefertigt aus langlebigem Holz der Region. Dies schafft einen gemütlichen Treffpunkt für Einheimische, Familien und Gäste und wertet das Ortszentrum auf.
Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung der geförderten Projekte und freuen uns bereits heute darauf, die einzelnen Projektideen im Laufe des Jahres noch ausführlicher vorstellen zu können!
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts und wurde vom Landratsamt Erzgebirgskreis/Fachstelle Ehrenamt bereitgestellt.
08.04.2025 I EG