Preisvergabe „Tradition & Form“ 2025

02. September 2025
Neuigkeiten

Die feierliche Preisverleihung von „Tradition & Form“ fand am 29. August 2025 im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Spielzeugmacherfestivals im Haus des Gastes in Seiffen statt.

Zur 29. Auflage des Gestaltungspreises „Tradition & Form“ reichten in diesem Jahr 15 Firmen insgesamt 16 Erzeugnisse ein. Von diesen wurden 13 Exponate von der Jury nominiert. Alle nominierten Produkte befinden sich in Serienproduktion und spiegeln aus Sicht der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung wieder.

Der Gestaltungswettbewerb „Tradition & Form“ wird vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung Freie Presse veranstaltet.

Wie in den Vorjahren erfolgte die Preisvergabe in einem zweistufigen Verfahren: Zunächst wurden geeignete Erzeugnisse durch die Jury nominiert. In einem zweiten Schritt bewerteten die Jurymitglieder die nominierten Produkte individuell nach einheitlichen Kriterien. Auf Grundlage dieser Bewertungen wurden drei Hauptpreise vergeben.
Für den Preis für Hervorragende Traditionspflege wurde ein Exponat eingereicht, das seit über 50 Jahren eine feste Größe im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst ist. Dieses Exponat wurde nominiert und mit dem Traditionspflegepreis ausgezeichnet.

Die 13-köpfige Jury unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann vergab am 18. Juni 2025 in Olbernhau neben dem Preis für Hervorragende Traditionspflege drei Hauptpreise. Darüber hinaus wurden ein Preis der Erzgebirgssparkasse, ein Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. sowie ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr bestimmten die Leserinnen und Leser der Freien Presse ihren Favoriten im Rahmen des Publikumspreises.

Die feierliche Preisverleihung von „Tradition & Form“ fand am 29. August 2025 im Haus des Gastes in Seiffen statt.

Hauptpreise

Vehicle Box – Fahrzeugbaukasten
Einreicher: Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert GmbH, Olbernhau
Gestalter: Wolfgang Mehner

Das Holzspielzeugset bietet mit seinen 27 Einzelbauteilen aus heimischem Buchenholz individuellen Spielspaß. Kinder können daraus verschiedene Fahrzeuge wie Traktor, Lok oder Auto zusammenbauen. Der Fantasie sind auch beim freien Bauen keine Grenzen gesetzt. Eine besondere Eigenschaft ist die innovative Magnetverbindung, durch die sich alle Teile ganz ohne Schrauben oder ähnliche Befestigungen leicht miteinander verbinden lassen.


Krippe
Einreicher: Knut Dietze Holzgestaltung, Olbernhau
Gestalter: Knut Dietze

Bei der Fertigung der Krippe fließen alle traditionellen Handwerkstechniken des erzgebirgischen Kunsthandwerks ein. Neben Drechseln, Schnitzen und Pinselbemalung werden auch alte Techniken wie das Reifendrehen und die Herstellung von Teigfiguren angewandt. Farbgebung und Gestaltung orientieren sich am historischen Vorbild von Karl Müller. So entsteht ein authentisches Kunstwerk, das Tradition und Handwerkskunst auf besondere Weise verbindet.


Osterhasenpaar „Frühlingstanz“ und „Frühlingsgefühle“
Einreicher: Rauta, Raum- und Tafelschmuck Gabriele Günther, Neuhirschstein
Gestalter: Frank Günther

Die Osterhasenpärchen verbinden traditionelle Handwerkskunst mit modernem Design. Gefertigt aus lasiertem Ahorn, sind ihre Körperteile durch filigrane Metallstäbe verbunden, was ihnen eine schwebende Leichtigkeit und elegante Dynamik verleiht. Die Perlenaugen in fein gearbeiteten Vertiefungen unterstreichen die minimalistische Ästhetik. Technisch überzeugen sie durch innovative Konstruktion, hohe Präzision und Stabilität.

Hauptpreis für Hervorragende Traditionspflege

Serie Kuttenräuchermänner
Einreicher: Jan Stephani, Seiffen
Gestalter: Heinz Auerbach ✝, Umsetzung: Kurt Stephani ✝

Die Kuttenräuchermänner, gestaltet 1968, sind ein echter Seiffener Klassiker. Seitdem wurden über 20.000 Exemplare gefertigt. Ihr zeitloses Design blieb unverändert und zählt zu den prägenden Gestaltungen der erzgebirgischen Räuchermann-Tradition der letzten 50 Jahre. Die Jury würdigt ein Stück lebendige Handwerkstradition, das über Generationen hinweg in Handarbeit gefertigt wird.

Preis der Erzgebirgssparkasse

äNGEL + Wolkendisplay
Einreicher: Näumanns – Galerie für Holzkunst und Design, Seiffen
Gestalter: Andreas H. Fleischer

Die äNGEL-Serie zeichnet sich durch eine asymmetrische Form, minimalistisches Design und moderne Fertigungstechniken aus. Augen und Mund sind durch kleine Bohrungen angedeutet, Flügel und Haare sind fein strukturiert. Die reduzierte Farbpalette in Weiß- und Rottönen unterstreicht die ruhige Formensprache. Präsentiert werden die Figuren auf einem eigens entwickelten Wolkendisplay aus Acrylglas – ein gelungenes Zusammenspiel von traditionellem Drechslerhandwerk und zeitgemäßer Gestaltung.

Publikumspreis der Freien Presse

Räucherfigur „Der kleine Prinz“
Einreicher:: Werkstätten Flade, Olbernhau
Gestalterin: Dorothee Andrae

610 von insgesamt 3.661 Stimmen entfielen auf den kleinen Prinzen aus dem Hause Flade. In Zusammenarbeit mit der hessischen Holzbildhauerin Dorothee Andrae wurde die berühmte Romanfigur von Antoine de Saint-Exupéry als Räucherfigur neu interpretiert. Die Figur fügt sich harmonisch ins Sortiment der Werkstatt ein – ihre Heimat wurde als Räucherplanet umgesetzt. So verbindet sich erzgebirgisches Kunsthandwerk mit literarischer Vorlage auf besondere Weise.

Preis des Landrates des Erzgebirgskreises

Drechslerei Breitfeld, Annaberg-Buchholz
Seit 1983 führt Jens Breitfeld seine Drechslerei mit handwerklicher Präzision und Leidenschaft. In der Bergstadt Annaberg-Buchholz zählt der Betrieb zu den letzten aktiven kunsthandwerklichen Drechslereien. Neben einem selbst entwickelten Figurensortiment arbeitet das Unternehmen seit fast 20 Jahren mit dem Verband zusammen – etwa bei der Produktion des „Picus“. Jens Breitfeld engagiert sich zudem stark in der Nachwuchsförderung und vermittelt sein Wissen bei öffentlichen Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben sind die hochwertigen Trachtenfiguren, die das Kulturgut Erzgebirgischer Kunsthandwerkskunst eindrucksvoll mit dem Welterbe Erzgebirge/Krušnohoří verbinden.

Sonderpreis des Verbandes für das Lebenswerk

Dr. Konrad Auerbach (geb. 1958 in Olbernhau)
Dr. Auerbach entstammt einer Seiffener Handwerkerfamilie. Nach seinem Studium der Kunsterziehung und Geschichte wurde er 1987 Mitarbeiter des Spielzeugmuseums Seiffen und übernahm zwei Jahre später die Leitung. Bis zu seinem Ruhestand 2022 prägte er das Haus maßgeblich, entwickelte das angeschlossene Freilichtmuseum weiter und baute zahlreiche Kooperationen auf. Seine Publikationen zur Spielzeuggeschichte sind bis heute fester Bestandteil der Ausbildung von Holzspielzeugmachern.
Der Verband würdigt mit dem Preis für das Lebenswerk sein langjähriges, nachhaltiges Wirken für das Erzgebirgische Kunsthandwerk.

Weitere Informationen und Fotos der ausgezeichneten Erzeugnisse: https://erzgebirge.org/tradition-und-form

 

 

Weitere Bilder

Der Preis des Landrates des Erzgebirgskreises ging an die Drechslerei Breitfeld in Annaberg-Buchholz. Landrat Rico Anton übergab den Preis an Jens Breitfeld.

Kontakt

Pressestelle

Paulus-Jenisius-Straße 24
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E-Mail: presse@kreis-erz.de