Sächsischer Bürgerpreis verliehen
Zum 15. Mal wurde in Dresden der Sächsische Bürgerpreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigen der Freistaat Sachsen, die Stiftung Frauenkirche Dresden und die Kulturstiftung Dresden der Commerzbank herausragendes bürgerschaftliches Engagement für Demokratie, Heimat, Umwelt und Mitmenschen – in Sachsen und weltweit.
Unter den diesjährigen Preisträgern befindet sich auch ein Verein aus dem Erzgebirgskreis: Die Christliche Hilfe für Litauen e. V. aus Brünlos erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Global denken – lokal handeln“.
Seit 1996 pflegt der Verein eine enge Partnerschaft zwischen den Kirchgemeinden in Brünlos und Šakiai in Litauen. In zahlreichen ehrenamtlichen Einsätzen konnten dort eine Kirche saniert, ein Pfarrhaus errichtet und ein Kinderheim umgebaut werden. Heute liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Unterstützung von Familien in prekären Lebenssituationen sowie von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung. Neben der praktischen Hilfe steht auch der interkulturelle Austausch über Traditionen und gesellschaftliche Themen im Mittelpunkt der Partnerschaft.
Landrat Rico Anton gratulierte den Engagierten der Christlichen Litauenhilfe herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung:
„Die Christliche Litauenhilfe zeigt eindrucksvoll, wie Menschen aus dem Erzgebirge Verantwortung über Grenzen hinweg übernehmen. Ihr jahrzehntelanges Engagement ist gelebte Nächstenliebe, verbindet Länder und Generationen und steht beispielhaft für das, was Ehrenamt auch im Sinne der europäischen Einigung ausmacht.“
Besondere Anerkennung für 99-jährigen Chronisten aus Gornsdorf
Ein außergewöhnlicher Moment der Preisverleihung war die zusätzliche Würdigung von Herbert Uhlig (99) aus Gornsdorf. Der Ortschronist, der seit über vier Jahrzehnten die Geschichte seines Heimatortes dokumentiert und mehrere Bücher und Broschüren veröffentlicht hat, wurde von der Jury außerhalb des offiziellen Wettbewerbs besonders hervorgehoben. In ihrer Begründung betonte die Jury, dass ein solches Engagement in diesem hohen Alter und über einen so langen Zeitraum nicht unerwähnt bleiben darf. Herbert Uhlig sei ein Vorbild für gelebte Heimatverbundenheit, historische Verantwortung und generationenübergreifendes Engagement.
Hintergrund
Der Sächsische Bürgerpreis steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Michael Kretschmer und wird seit 2011 vergeben. Vorschlagsberechtigt sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden sowie kirchliche Stellen. Im nächsten Schritt werden die eingereichten Vorschläge durch die Landräte bzw. die Landkreise geprüft, bewertet und anschließend offiziell nominiert. Auf diese Weise bringen die Landkreise ihre besondere Verantwortung für die Förderung des Ehrenamts und des gesellschaftlichen Engagements in die landesweite Auswahl ein.
Ministerpräsident Kretschmer würdigte bei der Festveranstaltung in der Dresdner Frauenkirche die Vielfalt und Bedeutung des Ehrenamts im Freistaat:
„Dieses breite bürgerschaftliche Engagement ist beeindruckend und von großem Wert, weil so Gemeinwohl, Miteinander und Zusammenhalt gestärkt werden. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern und Nominierten. Mit Ihrem Wirken machen Sie das Leben besser und reicher.“
Weitere Informationen
Alle Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Sächsischen Bürgerpreises 2025 sowie Bildmaterial finden Sie unter:

