Ministerpräsident sagt Unterstützung für erzgebirgische Bergparaden zu

11. Juli 2025
Neuigkeiten

Gesprächsergebnis: In Zeiten angespannter Kommunalhaushalte wird der Freistaat Sachsen die Bergparaden weiter unterstützen.

Auf Initiative des Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V und dessen Geschäftsführers Steve Ittershagen fand am 4. Juli in Thum ein wichtiger Termin mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, Vertretern des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine (SLV) sowie den vier großen Bergstädten Annaberg-Buchholz, Freiberg, Marienberg und Schneeberg statt. Das Fazit: In Zeiten angespannter Kommunalhaushalte wird der Freistaat Sachsen die Bergparaden unterstützen. Im Rahmen des Haushaltsvollzugs werden dafür Mittel freigesetzt.

Dem Termin vorausgegangen war ein Schreiben an Ministerpräsident Kretschmer und Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus. Darin brachten der Welterbeverein und der SLV ihre Sorgen um die Zukunft der erzgebirgischen Paraden zum Ausdruck. Für die Organisation der Bergaufzüge drohen Kürzungen aufgrund klammer Kommunalkassen. Dies würde automatisch einen Rückgang der Parade-Teilnehmer, insbesondere der bergmännischen Musikzüge und Uniformträger nach sich ziehen – damit verbunden: ein unwiederbringlicher Verlust von Authentizität und Tradition. Unterzeichner des Schreibens waren neben dem SLV auch Vertreter zahlreicher Kommunen, betroffener Landkreise sowie der Welterbeverein.

Im gemeinsamem Gesprächstermin in Thum zeigten Landrat Rico Anton und die anwesenden Bürgermeister die Probleme auf. Die Kosten für die Durchführung der Paraden, z.B. für Absicherung, Transfer und Organisation steigen aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung und Gesetzeslagen stetig – dabei sind die Aufzüge elementarer Bestandteil der Weihnachtszeit im Erzgebirge. Am Beispiel der Großen Bergparade in Annaberg-Buchholz wird deutlich, welche finanziellen Herausforderungen mit der Durchführung verbunden sind. „Für die traditionelle Parade mit über 1.000 Teilnehmern fallen Kosten von weit über 60.000 Euro an. Das stellt in unserem kommunalen Haushalt einen gewaltigen Faktor dar, den wir hier stemmen müssen“, konstatiert Oberbürgermeister Rolf Schmidt.

Die Vertreter der Region zeigten sich nach dem positiven Signal des Ministerpräsidenten erleichtert und zuversichtlich. Ein Förderansatz soll nun konkretisiert werden, um den finanziellen Belastungen durch gestiegene Kosten für Organisation, Sicherheit und Ausstattung wirksam zu begegnen. Gemeinsam mit dem Welterbeverein wird ein entsprechender Prozess und Verteilerschlüssel für den Landeszuschuss erarbeitet. Die Bedeutung der sächsischen Bergparaden geht weit über den festlichen Charakter hinaus. Als immaterielles Kulturerbe und Teil des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří sind sie ein Anziehungspunkt für zehntausende Besucher jährlich – ein Schlüsselfaktor für Tourismus, lokale Wirtschaft und regionale Identifikation.

„Jede Parade belebt unsere Städte und bringt Touristen auf die weihnachtlichen Märkte. Sie ist gelebte Tradition, die wirtschaftliche Impulse schafft und seit Jahrzehnten Menschen aus nah und fern verbindet“, so Steve Ittershagen, Geschäftsführer des Welterbevereins. „Wir freuen uns, dass diese Bedeutung anerkannt und künftig nachhaltig unterstützt wird. Die Bergparaden sind ein Aushängeschild für unser Welterbe. Sie machen es lebendig, greifbar und schaffen unvergessliche Erinnerungen.“

Landrat Rico Anton (Erzgebirgskreis): „Wir alle stehen geschlossen hinter den Bergparaden. Sie sind ein Symbol des Zusammenhalts und der regionalen Identität. Die zugesagte Unterstützung hilft uns, diese gelebte Kultur auch unter schwierigen Rahmenbedingungen weiterzuführen.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer brachte es auf den Punkt: „Die Bergparaden im Erzgebirge sind ein lebendiges Zeugnis sächsischer Geschichte, ein Ausdruck tief verwurzelter Identität und ein bedeutender Faktor für den Tourismus. Ich danke den treibenden Kräften hinter dieser Initiative für ihren Einsatz. Besonderer Dank gilt dem Welterbeverein und dem Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, die sich hier gemeinsam nach Kräften um diese einzigarte Tradition bemühen. Der Freistaat Sachsen steht fest an ihrer Seite – wir werden die Bergparaden auch künftig tatkräftig unterstützen, damit sie ihre Strahlkraft und Authentizität behalten.“

 

PM Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V. / SP

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