2. PAG „Lebensräume verbinden – Naturschutzgroßprojekt im Erzgebirgskreis“

26. Januar 2024
Neuigkeiten Pressemitteilungen

Gut ein Jahr nach Projektstart hat sich die Projektbegleitende Arbeitsgruppe – die PAG – am 25.01. 2024 zu ihrer 2. Sitzung zusammengefunden. Veranstaltungsort war das neu eröffnete Hotel „DAS ERZ“ in Crottendorf, welches auch durch seine Lage im Wald nahe den geschützten „Wolfner Mühlwiesen“ einen sehr schönen Rahmen bot.

Die Akteure und die Projektbeteiligten haben sich zunächst über die Grundsätze der Zusammenarbeit in diesem beratenden Gremium verständigt, welches den Planungsprozess des „Pflege- und Entwicklungsplanes“ in den drei Jahren der Laufzeit von Projekt I mitgestaltet. Als Kernelemente wurden dabei der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch sowie eine lösungsorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten bestätigt. Ziele des Projektes sind die Bewahrung und Entwicklung der Artenvielfalt und ihrer Lebensräume in der Kulturlandschaft des Erzgebirges mit Bergwiesen, Feuchtgebieten, Mooren und Bergwäldern in Kooperation mit den regionalen Bewirtschaftern.

Es wurde zurückgeblickt auf das im ersten Jahr Erreichte: Das Projektteam ist nun mit Projektleiterin Annette Hübner, Projektmitarbeiter Heiko Bergelt sowie Projektkoordinatorin Anne-Katrin Fiß vollständig. Das Projektbüro konnte in Annaberg-Buchholz in der Kleinen Kirchgasse 73 einziehen, wo Interessenten am Naturschutzgroßprojekt herzlich willkommen sind. Die Meilensteine des ersten Jahres wie unter anderem die Auftaktveranstaltung am 12. Juni 2023 in Satzung, die 1. PAG in Marienberg oder der „Tag des Naturschutzgroßprojekts“ zum Regionalmarkt in Cranzahl sind in einem Videoclip zusammengestellt, welcher auf der Website des Naturschutzgroßprojektes veröffentlicht wird und der zur 2. PAG seine Premiere hatte.

Die Ergebnisvorstellung der Umfrage zum „Stimmungsbild“, welche von der FUTOUR GmbH aus Dresden online und in Präsenz im Zeitraum von September bis November 2024 erhoben wurde, bildeten einen wichtigen Teil des Sitzungsprogrammes. 228 Bürger und Bürgerinnen haben in den Antworten ausgedrückt, dass es überwiegend positive Erwartungen an das Projekt gibt, einige Menschen sich noch mehr Informationen und Beteiligungen wünschen und Einzelne dem Projekt eher abwartend-kritisch gegenüberstehen. Diese für das Projektteam wertvollen Hinweise fließen in die weitere Arbeit ein.

Mit dem Ausblick auf das Projektjahr 2024 wurde deutlich, dass die Erfassungen der Tiere und Pflanzen in den beiden Untersuchungsgebieten durch das Planungsbüro „PlanT“ aus Radebeul mit den zahlreichen regionalen und zum Teil auch ortsansässigen Spezialisten in diesem Jahr den Schwerpunkt der Arbeit bilden. Die Ergebnisse der Freilanduntersuchungen stellen die Basis für die späteren Maßnahmenplanungen im Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) dar. Die Mitarbeiterinnen des Planungsbüros stellten den Teilnehmenden der 2. PAG die Ergebnisse des im Dezember 2023 durchgeführten Kartierer-Workshops sowie die geplanten Arbeitsschritte vor. Die Kartierungen werden im Frühjahr beginnen und sich bis in den Herbst erstrecken. In Beteiligungsaktionen waren die PAG-Teilnehmenden gefragt, die Kenntnisse ihrer jeweiligen Fachgebiete zu anderen Vorhaben und Aktivitäten sowie zu besonders bedeutsamen Flächen in den Untersuchungsgebieten dem Projektteam mitzuteilen. Außerdem wurden aus der PAG Vorschläge zur Einrichtung erster Arbeitskreise unterbreitet, welche weitere Ideen und Lösungsvorschläge für spezielle Themen – wie zum Beispiel zum Thema Wasserhaushalt – zusammen erarbeiten. Die Ergebnisse sollen über die PAG in den PEPL einfließen.

Ziel ist es, zum Ende des Jahres 2024 einen ersten Vorschlag für potentielle Projektflächen und geeignete Naturschutzmaßnahmen aufzustellen, um dann den weiteren Dialog mit den Bewirtschaftern und Eigentümern als potentiellen Projektpartnern führen zu können.

Der Ausblick auf 2024 zeigte aber nicht nur die anstehende fachliche Arbeit, sondern auch die geplanten Vorhaben, um die Bevölkerung weiter über das Projekt zu informieren und einzubeziehen. So wird es am 16. Juni 2024 einen weiteren „Tag des Naturschutzgroßprojektes“ zum Regionalmarkt in Crottendorf geben. Außerdem sind öffentliche Exkursionen geplant. Im Rahmen eines geplanten Citizen-Science-Projektes können sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Erfassung des Feldhasen in den beiden Untersuchungsgebieten aktiv einbringen. Ab wann und wie das genau passieren soll, wird über die Website, Sozialmedia und die Presse bekannt gemacht.

Die Mitglieder der PAG, die beauftragten Planungsbüros sowie das Projektteam freuen sich auf das bevorstehende Projektjahr mit allen geplanten Vorhaben und Beteiligungsaktionen.

Hintergrund:

Das Naturschutzgroßprojekt wird über die Förderrichtlinie des Bundes, Richtlinie „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und des Freistaats Sachsen gefördert. Projektträger ist der Erzgebirgskreis mit den Partnerkommunen Große Kreisstadt Marienberg, Crottendorf und Sehmatal. Das Projektgebiet umfasst große Teile der Flächen der beteiligten Kommunen. Zum Ende von Projekt I, welches bis 2025 läuft, soll ein abgestimmter Pflege- und Entwicklungsplan vorliegen, der von allen Beteiligten mitgetragen wird. Dann können anschließend im bis zu 10 Jahren laufenden Projekt II die geplanten Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden.

Weitere Informationen: www.erzgebirgskreis.de/naturschutzgrossprojekt

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