4. Sächsische Landesausstellung im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge

23. Juli 2020

Ohne Kohle kein Boom. Willkommen im Revier!

Den reichen Steinkohlenvorkommen verdankt Sachsen seine Vorreiterrolle bei der Industrialisierung Deutschlands. Von Beginn an haben Menschen mit ihrem Erfindergeist und ihrem Engagement den sächsischen Steinkohlenbergbau geprägt. Umgekehrt haben auch die „schwarzen Diamanten“ Landschaft und Menschen in den Abbaugebieten geformt. In diesem Spannungsfeld zwischen Technologie, Natur und Gesellschaft nimmt die Schauplatz-Ausstellung im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge ihre Besucher mit auf eine Erlebnisreise durch die faszinierende Welt des sächsischen Kohlebooms.

Für die 4. Sächsische Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ öffnet das zurzeit geschlossene Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge vorübergehend bis 31. Dezember 2020 eine neue Erlebnisausstellung rund um Sachsens „schwarze Diamanten“. Anschließend wird der Erneuerungsprozess des Museums bis 2023 fortgesetzt. Der Schauplatz Kohle konnte am 11. Juli 2020 feierlich eröffnet werden und die ersten Besucher begrüßen.

Andreas Stark, Beigeordneter des Erzgebirgskreises, überbrachte Grüße von Landrat Frank Vogel und hieß die Besucher auf dem Museumsgelände willkommen: „Wir freuen uns sehr, heute den Schauplatz Kohle eröffnen zu können und hoffen, dass der Boom aus der Landesausstellung auch in die neue Dauerausstellung übergehen wird.“ Zudem sprach er einen Dank an den Freistaat Sachsen für die Unterstützung sowie an die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. für die bisherige gute Begleitung des Projektes aus.

Ursprünglich war die Eröffnung der 4. Sächsischen Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur Sachsen“ im April 2020 geplant, musste jedoch durch die Corona-Pandemie abgesagt werden. In diesem Jahr feiert Sachsen seine facettenreiche Industriegeschichte mit einem Themenjahr. Ziel ist die Vermittlung des reichhaltigen industriellen Erbes sowie dessen Wirkungskraft auf die gegenwärtige und zukünf-tige Entwicklung der sächsischen Wirtschaft. Die Region Südwestsachsen wird im Zuge der Landesausstellung als ein bedeutendes Zentrum der europäischen Industrialisierung lebendig.

Neben der Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau, einer ehem. Montagehalle des VEB Sachsenring, werden an weiteren sechs Schauplätzen faszinierende Einblicke in die sächsischen Technik- und Industriegeschichte geboten. Erfahren Sie mehr über die Mobilität der Zukunft im August Horch Museum Zwickau, wandeln Sie zwischen Dampfrössern im Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf, begeben Sie sich unter Tage im Silberbergwerk Freiberg, spüren Sie die Kraft der Maschinen im Industriemuseum Chemnitz, hüllen Sie sich in die sächsische Textilgeschichte in der Tuchfabrik Pfau Crimmitschau und entdecken Sie schwarze Diamanten im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge.

Die Erkundungstour rund um den weithin sichtbaren Förderturm des Lugau-Oelsnitzer Reviers steht unter dem Motto „Kohle – Erbe – Wandel“. Auf dem Rundgang über den Schauplatz begibt man sich auf eine Zeitreise von der Entstehung der Kohle vor 300 Millionen Jahren – wie einst riesige Bäume und Farne zu Steinkohle gepresst wurden –  über die Blütezeit der sächsischen Kohlenreviere im 19. und 20. Jahrhundert bis zum heute noch andauernden Wandlungsprozess nach dem Ende der Förderung. Entdecken Sie dabei tropische Urwälder und urige Maschinen, tauchen Sie ein in ein geheimnisvolles Bergwerk oder staunen Sie in der alten und doch modernen Schachtschmiede darüber, was eine Ananas mit Steinkohle zu tun hat. Und immer wieder begegnen Sie Zeitzeugen, die den sächsischen Steinkohlenbergbau geprägt haben. Sachsens größte erhaltene und vorführbare Dampfmaschine mit 1.500 PS run-det den Besuch des Schauplatzes ab.

In der zur Landesausstellung erstmals öffentlich zugänglichen, restaurierten und sanierten „alten Schmiede“, dem ältesten Gebäude auf dem Werksgelände, erzählen ausgewählte Exponate, Fotografien, Zeichnungen und Pläne 800 Jahre Geschichte der Steinkohlengewinnung in Sachsen.

Der reguläre Eintrittspreis zur Schauplatzausstellung „KohleBoom.“ im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge beträgt 6,00 Euro/ermäßigt 4,00 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt kostenfrei. Geöffnet ist von Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.

Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge erfindet sich zurzeit neu und ist aktuell für eine grundlegende bauliche und konzeptionelle Museumserneuerung bis 2023 geschlossen. Für die Dauer der Landesausstellung öffnet sich vom 11. Juli bis 31. Dezember 2020 ein Zeitfenster, in dem sich das ehemalige Schachtgelände als einzigartiger Erlebnis- und Lernort rund um den sächsischen Kohleboom präsentiert.

„Nach 33 Jahren im Dauerbetrieb wurde es Zeit für eine Rundumerneuerung“, so Museumsleiter Jan Färber. „Die Landesausstellung 2020 ist für uns eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Neueröffnung 2023. Dann wird nicht nur unser musealer und gesellschaftlicher Auftrag wieder öffentlich sichtbar, sondern das Museum wird als einzigartiger, moderner und vielfältiger Ort sächsischer Industriekultur die touristische Anziehungskraft der Region deutlich erhöhen.“

Der Erzgebirgskreis als Eigentümer der Immobilie „Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge“ saniert unter Beachtung denkmalpflegerischer Aspekte mit erheblichem finanziellem Aufwand die Gebäude sowie den markanten und landschaftsprägenden Förderturm. Die Rohbauarbeiten begannen im März 2020. Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2023 vorgesehen. Insgesamt umfasst die derzeitige Kostenberechnung ein Volumen von insgesamt 22,9 Mio. Euro brutto. Der vom Kreistag beschlossene Eigenanteil des Landkreises beträgt rund 5,9 Mio. Euro.

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Weitere Informationen: www.boom-sachsen.de, www.bergbaumuseum-oelsnitz.de

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