Aktuelle Lage und Hinweise zur Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) im Erzgebirgskreis

Aktuelle Lage Infektionsgeschehen und Fallzahlentwicklung

Fälle gesamt:                                    1.707

7-Tages-Inzidenz:                            131,7     (Fälle der letzten 7 Tage/100.000 Einwohner)

Todesfälle:                                         59

Quelle: RKI Dashboard https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4

Stand 21.10.2020 00.00 Uhr

Entwicklung und gegenwärtige Situation in den 6 Krankenhäusern im Erzgebirgskreis

Betroffenheit von Einrichtungen

Während sich vor den Herbstferien die Betroffenheit sensibler Einrichtungen durch das Auftreten von i. d. R. einzelner Positivbefunde von Lehrern und Schülern vorrangig im Schulkontext zeigte, rücken insbesondere seit vergangener Woche die Pflegeeinrichtungen wieder verstärkt in den Fokus. Wir berichteten am Montag, 19.10.2020 zur Betroffenheit der Pflegeeinrichtungen "Alte Schule" in Grünhainichen und der AWO Südsachsen gGmbH in Pockau-Lengefeld.

Gegenwärtig sind im Landkreis weitere 11 der insgesamt 72 stationären Pflegeeinrichtungen betroffen. Von den im September und Anfang Oktober betroffenen Bildungsreinrichtungen sind zwischenzeitlich 12 Einrichtungen seit 2 Wochen ohne aktives Infektionsgeschehen.

Gesundheitsamt wird personell unterstützt

Die deutliche Zunahme der im Gesundheitsamt eingehenden Positivbefunde von COVID-19 Betroffenen führte zu einem enormen Zuwachs an zu ermittelnden Kontakten. Waren es im Frühjahr noch fünf bis zehn Kontaktermittlungen, die pro infizierter Person nachverfolgt werden mussten, sind es inzwischen bis zu 25 Kontaktermittlungen pro Fall. Neben der telefonischen Kontaktaufnahme erweist sich in diesem Zusammenhang auch die parallel durchzuführende schriftliche Datenerfassung sowie die Erstellung von Quarantänebescheiden zunehmend als Problem, welches inzwischen bereits zu Verzögerungen bei der Abarbeitung der Kontaktermittlungen führt.

Diese nach wie vor anhaltende Entwicklung führt zu einer immer stärkeren Zunahme der Arbeitsbelastung des Personals im Öffentlichen Gesundheitsdienst, sodass zwischenzeitlich eingeschätzt werden muss, dass das Volumen an Kontaktermittlungen durch die bereits durch interne Personalzuführungen verstärkten Kontaktermittlungs-Teams nicht mehr lange zu bewältigen ist.

Vor diesem Hintergrund hat der Erzgebirgskreis die verschiedenen Ankündigungen von Bund und Land positiv zur Kenntnis genommen, dass den Gesundheitsämtern Personal aus Bundeswehr und der Landesverwaltung des Freistaates Sachsen zugeführt werden soll.

Auf dieser Basis erfolgte die Zuteilung von nunmehr 10 Staatsbediensteten und 12 Soldaten zur Unterstützung bei der Kontaktermittlung. Dieses Personal ist seit gestern bis auf weiteres im Landkreis im Einsatz mit der Zielsetzung Kontaktpersonen schneller zu erreichen und zu informieren.

Darüber hinaus sind zur Unterstützung der bisher verfügbaren Teststellen im Erzgebirgskreis zusätzliche Teststellen, die auch mobil eingesetzt werden können, von der Landkreisverwaltung geschaffen worden. Diese werden ausschließlich im Auftrag des Gesundheitsamtes tätig und stehen zur Testung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 – d.h. vom Gesundheitsamt ermittelte enge Kontakte – und betroffener Einrichtungen zur Verfügung.

Das Ziel ist es bereits etablierte Teststellen wie an den Krankenhäusern des Erzgebirgsklinikums in Annaberg-Buchholz, des Kreiskrankenhauses in Stollberg, den Kliniken Mittleres Erzgebirge/Haus Zschopau, den Kliniken Erlabrunn sowie von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen an der Messe in Chemnitz zu entlasten und insbesondere Testungen, die zwingend an den betroffenen Orten selbst durchzuführen sind, weiterhin zügig zu gewährleisten. Personell und funktional unterstützt wird das Gesundheitsamt dabei bisher konkret vom DRK Kreisverband Aue-Schwarzenberg e.V. und der Bundeswehr.

Testungen

Testungen werden gemäß Bundesverordnung, RKI-Richtlinie und Testkonzeption des Freistaates Sachsen vom Gesundheitsamt des Erzgebirgskreises veranlasst, wenn Testungen für ermittelte Kontaktpersonen nach Typ 1 gemäß RKI-Richtlinie erforderlich sind und Testungen für betroffene Einrichtungen, nach Ermittlung und Feststellung der jeweiligen Rahmenbedingungen festgelegt werden. Diese Testungen werden vom Gesundheitsamt individuell und personen- bzw. einrichtungskonkret angeordnet und koordiniert.

Bürgerinnen und Bürger, die einen begründeten Verdacht haben, an COVID-19 erkrankt zu sein, weil sie an sich Symptome wie Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Husten, Kopfschmerzen, Fieber, Kurzatmigkeit und/oder den Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn feststellen, ist dringlich empfohlen sich vorab telefonisch an den behandelnden Hausarzt, den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter 116 117, an die Teststellen der Krankenhaus-Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH (Erzgebirgsklinikum Annaberg, Kreiskrankenhaus Stollberg, Klinikum Mittleres Erzgebirge / Haus Zschopau) oder die Fieberambulanz der Kliniken Erlabrunn zu wenden.

Über den ärztlichen Kontakt wird das weitere Vorgehen für den jeweils konkreten Fall mit den Patienten abgestimmt. Vermeiden Sie nach Möglichkeit unnötige Kontakte – besonders zu Risikogruppen – und bleiben Sie zuhause.

Eine weitere Testmöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger des Erzgebirgskreises besteht an der Teststelle der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen an der Messe in Chemnitz. Diese ist montags bis freitags in der Zeit von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Hier können sich sowohl Personen mit Symptomen testen lassen, als auch Personen die einen Testnachweis aus arbeitsrechtlichen oder touristischen Zwecken benötigen.

Aufgrund des gegenwärtigen immensen Aufkommens an allen Teststellen ist mit entsprechenden Wartezeiten zu rechnen.

 

Ein Mitschnitt der Pressekonferenz kann hier auf unserem Youtube-Kanal abgerufen werden.

 

PM/SP