Austausch, Vernetzung, Kooperation – Eine digitale Plattform aus dem Erzgebirge für Kooperationen im Mittelstand

01. Dezember 2020
Fachinformationen

innovERZ.hub ist online

Der innovERZ.hub ist online und zielt auf eine stärkere, ortsunabhängige Vernetzung des Mittelstandes untereinander, aber auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen ab. Die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH (WFE), das Regionalmanagement Erzgebirge (RM) und die P3N MARKETING GMBH (P3N) haben ihre Kompetenzen gebündelt, um den KMU im Erzgebirge eine Möglichkeit zu bieten, Partner zur Entwicklung von Innovation und dem Transfer in die Praxis zu finden.

Innovationen im Mittelstand sind der Motor der Wirtschaft. Sie garantieren die stetige Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen und tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum und dem Erhalt der Arbeitsplätze bei. Ohne Innovation droht Stillstand. Das Erzgebirge hat eine lange Tradition im Innovieren – Erfindergeist, Aufgeschlossenheit und Durchhaltevermögen gehören ebenso zur Region wie Handwerkskunst, Bergbau und Weihnachten. Nicht ohne Grund wurde das Erzgebirge bei der Ernennung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum UNESCO-Welterbe als „Silicon Valley Sachsens“ bezeichnet. „Im Erzgebirge kennt man Strukturwandel bereits seit mehr als 800 Jahren. Die große Branchenvielfalt ist ein Zeugnis der bewegten Geschichte unserer Region. Das Erzgebirge als Welterbe und Hochtechnologiestandort in einem sind nur oberflächlich betrachtet ein Widerspruch: bei genauer Betrachtung gehört beides untrennbar zusammen.“, sagt Jana Dost, Beiratsvorsitzende im WIR!-Projekt SmartERZ.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Unternehmen häufig auf der Suche nach Partnern mit Know-how und entsprechender Technologiekompetenz sind, um Innovationen kosteneffizient und zeitsparend umzusetzen. Dabei werden jedoch kleine und mittelständische Unternehmen in der „Nachbarschaft“ oft aufgrund fehlender Bekanntheit übersehen. Hier soll die neue Kollaborationsplattform innovERZ.hub einerseits Abhilfe schaffen. Das zweite Problem kleiner Unternehmen ist der fehlende Kontakt zu Forschungseinrichtungen. Deshalb soll die Plattform andererseits auch dazu dienen, einen niederschwelligen Kontakt zu möglichen Partnern aus Forschung und Wissenschaft herzustellen, die gemeinsam Ideen praxisnah entwickeln oder Unternehmen im Rahmen eines Innovationsprojektes begleiten.

Das Herzstück der Plattform – der Marktplatz –  macht Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit ihren Angeboten sichtbar. Hier haben Unternehmen, Forschungsverbünde und wissenschaftliche Einrichtungen die Möglichkeit, Projektpartner für neuartige Produkte, Technologien oder Geschäftsmodelle zu suchen und zu finden.

Mit ersten Angeboten zum Einsatz von Holz im Maschinen- und Anlagenbau, patentierten Zerspanungstechnologien und ausgeklügelten Tiefziehverfahren ist die Plattform am 17. November 2020 online gegangen. Um die erfolgreiche Entwicklung durch Synergien zwischen erzgebirgischer Wirtschaft und Wissenschaft so einfach wie möglich zu gestalten, kommt der Marktplatz ganz ohne Anmeldung aus. Die offene Drehscheibe (Hub) für Innovationsvorhaben verzichtet auf das langwierige Anlegen von Firmenprofilen und ermöglicht so jedem kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugriff auf ein Netzwerk aus Experten und einer Vielzahl an Technologien. Ziel ist es, schnell und einfach die richtigen Umsetzungspartner für das eigene Vorhaben zu ermitteln.

So sucht zum Beispiel das deutsche Start-up-Unternehmen Luxardor GmbH einen Umsetzungspartner mit entsprechender Kompetenz in der CNC-Technologie zur Produktion hochwertiger Designleuchten des Designers Johannes Kessel. Die Produktentwicklung ist nahezu abgeschlossen. Pläne, CNC-Vorgaben, Halbwerkszeug-

Hersteller und Empfehlungen, Einkaufsquellen für Kunststoffe und Holz sowie die Webseite und der Luxardor-Webshop stehen in den Startlöchern. Jetzt fehlt nur noch der richtige Partner, der in einer vertrauensvollen und langfristigen Zusammenarbeit die Zielstellung von Luxardor umsetzen will: 5 Jahre nach Vertriebsstart im deutschsprachigen Raum führend zu sein.

Die Firma Trako-Werkzeuge GmbH aus Aue hat bereits erste Kontakte knüpfen können. Mit der Herstellung von innovativen, verschleißarmen Zerspanungswerkzeugen nach Kundenanforderungen für den Einsatz bei schwierig zu bearbeitenden Werkstoffen (z. B. CFK, Titan, hochfeste austenitische Stähle) und Sandwichstrukturen (z. B. Titan-Aluminium-CFK) spiegelt das Unternehmen den Erfindergeist und die Leidenschaft im Erzgebirge wider. In einem Projekt mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau konnte das Unternehmen eine Leistungssteigerung von 233 % bei der Bearbeitung von Gasturbinenschaufeln im Vergleich zum Referenzwerkzeug realisieren.

Neben dem Marktplatz bietet die von der Agentur PostYou aus Burkhardtsdorf technisch umgesetzte Plattform auch News, Know-how und Termine, die beim Innovieren und Netzwerken unterstützen. Die Umsetzung bahnbrechender und neuer Ideen geht oft mit erheblichen finanziellen und personellen Aufwendungen einher. Um diese zu stemmen, findet man zusätzlich zu den passgenauen Marktplatzeinträgen auch Informationen zu Fördermöglichkeiten, konkreten Ansprechpartnern für die Beratung und Unterstützung in verschiedenen Bereichen sowie Best-Practice-Beispiele.

Alle Partner, für die Innovationen zur Grundphilosophie gehören, sind herzlich willkommen, mit ihrem Eintrag die Kooperationsplattform innovERZ.hub zu bereichern und Teil des Strukturwandels im Erzgebirge zu werden.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Mitfinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erfolgt auf der Grundlage des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Haushaltes.

Weitere Informationen unter www.innoverz.de

 

Quelle: PM Regionalmanagement Erzgebirge vom 01.12.2020 / OR

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