Delegationsbesuch im Landkreis Ansbach
Kurz vor Ende seiner Amtszeit hat Landrat Frank Vogel gemeinsam mit einer kleinen Delegation aus Kreisräten und Beschäftigten der Landkreisverwaltung den Partnerlandkreis Ansbach besucht. Anlass war das 50. Landkreisjubiläum der Franken. Für Landrat Dr. Jürgen Ludwig war die Einladung der Erzgebirger zum Jubiläum selbstverständlich, verbinden die Landkreise doch seit mehr als 30 Jahren partnerschaftlichen Austauschs zunächst mit dem Landkreis Aue, dann mit dem Landkreis Aue-Schwarzenberg und schließlich seit 2008 mit dem Erzgebirgskreis.
Festakt zum Auftakt
Den Auftakt des Delegationsbesuchs markierte der Festakt zum 50. Landkreisjubiläum, der in der „Alten Reithalle“ in Triesdorf stattfand. Nach der Begrüßungsrede durch Landrat Dr. Ludwig, einer Grußbotschaft von Regionalbischöfin Gisela Bornowski und einer Festrede des zuständigen Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer hielt auch Landrat Vogel ein Grußwort. Darin würdigte er u. a. die über drei Jahrzehnte gewachsene Kooperation zwischen beiden Landkreise:
„Die Wurzeln unserer Partnerschaft reichen inzwischen mehr als 30 Jahre zurück. Es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, wenn ich auf diese lange Zeit zurückblicke, die ich in verschiedenen Funktionen begleiten konnte. Gerade die ersten Jahre nach der deutschen Widervereinigung waren geprägt von sehr intensiven Kontakten auf Verwaltungsebene und dem Aufbau unserer „kommunalen Selbstverwaltung“. Letztlich war es diese uns zuteil gewordene Unterstützung, die den Grundstein für unsere heute existierende leistungsfähige und bürgerorientierte Verwaltung bildete. Dies war für uns von unschätzbarem Wert!
Seither folgten drei Jahrzehnte gelebter Partnerschaft, intensiven Austauschs und gegenseitiger Unterstützung – und das in guten wie in Krisenzeiten. Kurzum: aus Partnerschaft wurde Freundschaft! Hierfür sage ich nochmals Danke, auch ganz persönlich und insbesondere für die letzten 14 Jahre des gemeinsamen Zurücklegens des Weges zur Herstellung der inneren Einheit Deutschlands. Denn diese Einheit unseres Landes lässt sich nicht per Gesetz beschließen und auch nicht zu einem Stich- oder Jahrestag vollenden. Es bedarf vielmehr immer der Begegnung von Menschen, die miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen. Denn aus Gesprächen erwächst Verständnis, aus Verständnis erwächst Vertrauen und aus Vertrauen entsteht Verbundenheit, erwächst Freundschaft. Und glauben Sie mir wenn ich sage: etwas Besseres kann es kaum geben! Danke für Ihre Freundschaft.
Bleiben Sie dem Erzgebirgskreis verbunden und bleiben Sie meinem Nachfolger im Amt, Rico Anton, ebenso gewogen. Glück Auf!“
Im Anschluss an den Festakt hatten die Delegationsmitglieder die Möglichkeit zum Austausch mit den gut 200 anwesenden Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des Landkreises Ansbach.
Weiteres Programm
Mit Abschluss des offiziellen Festaktes standen für die Delegation am Freitag noch drei weitere Stationen auf dem Programm, bei denen die Mitreisenden interessante Einblicke in den Landkreis und zum Wirken der Landkreisverwaltung gewinnen konnten. So folgte zunächst eine gute zweistündige Führung durch das Triesdorfer Bildungszentrum, wo insgesamt gut 3.400 Schüler und Studenten das Bildungsangebot von zehn Schulen, zwei Fakultäten der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan und des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik (LVFZ) nutzen.
Im Anschluss daran folgte eine Besichtigung der ADAC Luftrettungsstation Sinnbronn. Hier informierten sich die Mitglieder der Delegation neben den Besonderheiten dieser Einrichtung auch über das Rettungswesen im Landkreis Ansbach insgesamt. Den Abschluss dieses ersten Besuchstages markierte schließlich eine Stadtführung durch die historische Altstadt von Dinkelsbühl und deren touristische Vermarktung.
Am zweiten Besuchstag konnte sich die erzgebirgische Delegation einen Überblick dazu verschaffen, mit welchen Projekten der Landkreis Ansbach die Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt und fördert. Hierzu wurde eine Bustour organisiert, die durch verschiedene Regionen im Landkreis führte und u. a. den Erlebnispark „Natur und Teich“ in Dombühl sowie das Theater Nixelgarten in Feuchtwangen zum Ziel hatte. Geleitet wurde die Tour von Thomas Merkel, Wirtschaftsförderer im Landratsamt Ansbach. Im Anschluss daran wurde die Oskar-von-Miller-Realschule in Rothenburg o.d.T. besichtigt. Bei dieser Station informierte der Leiter der Bildungseinrichtung, Axel Fahl, zu den speziellen Bildungsangeboten vor Ort sowie zur Geschichte des von dem bekannten Architekten Günther Behnisch 1968 entworfenen Schulgebäudes. Am Nachmittag stand schließlich noch ein Besuch des Rathauses der Stadt Rothenburg o.d.T. auf dem Programm. Hier informierten sich die Delegationsmitglieder v. a. über das Tourismuskonzept der für ihr mittelalterliches Stadtbild international bekannten Stadt, woran sich auch eine kurze Stadtführung zu den touristischen „Hotspots“ anschloss. Zum Abschluss eines informativen Tages besuchte die Delegation schließlich noch das Weinbaugebiet in Tauberzell, welches ganz im Westen des Landkreises liegt und auf eine über 700-jährige Geschichte des fränkischen Weinbaus zurückblicken kann.
Den dritten und letzten Besuchstag der Delegationsreise in den Landkreis Ansbach verbrachten die Repräsentanten des Erzgebirgskreises wiederum in der Stadt Dinkelsbühl. Hier hatten die Mitreisenden die Gelegenheit der „Dinkelsbühler Kinderzeche“ beizuwohnen, einem auch überregional bekannten historischen Kinder- und Heimatfest. Nach der Verabschiedung und einem großen Dank an Landrat Dr. Ludwig und die Organisatoren des Delegationsbesuchs traten die Erzgebirger um Landrat Vogel schließlich die Heimreise an, mit vielen neuen Eindrücken, Ideen und Bekanntschaften im Gepäck.