Einsatzkräfte trainierten in Burkhardtsdorf den Ernstfall
Am heutigen Freitag (15. September 2023) haben ausgewählte Einheiten des Katastrophenschutzes des Erzgebirgskreises gemeinsam mit örtlich zuständigen Feuerwehren eine Fachdienstübung auf dem Gebiet der Gemeinde Burkhardtsdorf absolviert. Hauptziel der praktischen Übung war das Trainieren von Abläufen, sowie von Alarmierungs- und Kommunikationswegen zwischen den Katastrophenschutzeinheiten sowie verschiedenen externen Akteuren im Schadensfall.
Konkret wurde im Rahmen der Fachdienstübung ein Schwelbrand bei der Firma NEVEON Germany GmbH in Burkhardtsdorf simuliert, wodurch eine größere Schadenslage auftrat. Zur Bewältigung der Lage wurde der Kreisbrandmeister, die örtlich zuständigen Feuerwehren (FF Burkhardtsdorf, FF Meinersdorf, FF Kemtau, FF Eibenberg und FF Thalheim), Teile des 1. und 3. Einsatzzuges des Katastrophenschutzes Erzgebirgskreis (Johanniter Unfallhilfe Aue e.V., DRK Kreisverband Annaberg-Buchholz e.V., Malteser-Hilfsdienst e.V. Annaberg-Buchholz) und der CBRN-Erkundungszug (FF Olbernhau, FF Niederneuschönberg, FF Gablenz) zur Erkundung chemischer, biologischer, radioaktiver oder nuklearer Gefahren alarmiert. Weiterhin unterstützten der Rettungszweckverband Chemnitz-Erzgebirge, die Polizeidirektion Chemnitz und die Technische Einsatzleitung Stollberg.
Darüber hinaus wurden Beschäftigte der Firma NEVEON Germany GmbH und des Landratsamtes Erzgebirgskreis hinzugezogen. Insgesamt waren so ca. 125 Einsatzkräfte vor Ort.
Übung simuliert einen Schwelbrand bei der Firma NEVEON Germany GmbH in Burkhardtsdorf
Gemäß des von der unteren Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt Erzgebirgskreis konzipierten Übungsszenarios kam es am Nachmittag des 15.09.2023 auf dem Betriebsgelände der Firma NEVEON in Burkhardtsdorf in einem Kurzblocklager zu einem Schwelbrand von gelagerten Schaumstoffblöcken.
Ein Mitarbeiter hatte die Rauchentwicklung durch den Schwelbrand bemerkt und die Rettungskette in Gang gesetzt. Zeitgleich hatte ein mit ca. 30 Schülern besetzter Reisebus, befindlich auf dem Weg in eine Jugendherberge, einen technischen Defekt und musste an der benachbarten Tankstelle halten. Diese Tankstelle befand sich lediglich 50 m von der Brandstelle entfernt. Einige der involvierten Schüler wurden entsprechend Verdacht auf Rauchgasintoxikation und kleinen Verletzungen behandelt.
Die alarmierten Einsatzkräfte mussten vor diesem Hintergrund zunächst die etwas unübersichtliche und zudem durch aktuelle Straßenbaumaßnahmen verkomplizierte Lage feststellen. Anschließend konnten weitere Maßnahmen etwa zum Aufbau der Löschwasserversorgung, zur Brandbekämpfung oder zur Schadstoffmessung und Dekontamination getroffen werden. Parallel dazu erfolgte der Abtransport der verletzten Personen und die Evakuierung der übrigen Schülerinnen und Schüler in ein Unterbringungsobjekt in Meinersdorf. Es erfolgte eine Bevölkerungswarnung über die vorhandene Sirenenanlage mit Sprachdurchsage der Gemeinde.
Der simulierte Schadensfall leitete sich aus den Störfallablaufszenarien des externen Notfallplanes der Firma NEVEON Germany GmbH ab.
Stimmen zur Übung
Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: „Krisen wie die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz im letzten Jahr oder die sich auch bei uns häufenden Starkregenereignisse zeigen es: Katastrophen sind keine Frage des ob, sondern des wann. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig Abläufe und die Koordination unterschiedlicher Katastrophenschutzeinheiten, Behörden, Unternehmen und weiterer Akteure immer wieder zu trainieren. Daher danke ich allen Engagierten im Katastrophenschutz unseres Landkreises, die sich immer wieder und zumeist im Ehrenamt für das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger einbringen.“
Mario Mischok, Leiter Referat Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Erzgebirgskreis: „Wir sind durch den Gesetzgeber verpflichtet in regelmäßigen Abständen Katastrophenschutzübungen unter Mitwirkung aller relevanten Kräfte des örtlichen Katastrophenschutzes durchzuführen. Das heutige Übungsszenario bildete eine gute Gelegenheit nicht nur das Zusammenwirken der Einheiten des Katastrophenschutzes unter realistischen Bedingungen zu trainieren, sondern auch die Kommunikation und Kooperation mit externen Dritten im Einsatzfall zu üben – heute zum Beispiel mit den Verantwortlichen der Firma NEVEON Germany GmbH.“
PM/SP