Kreisarchivs mit positiver Bilanz
Die Dienstleistungen des Kreisarchivs im Landratsamt Erzgebirgskreis waren auch im zu Ende gehenden Jahr 2022 gefragt. So verzeichnen alle Teilbereiche des Kreisarchivs – Historisches Archiv, Bauaktenarchiv und Verwaltungsarchiv – stabile Nutzerzahlen. Darüber hinaus konnten aber auch einige Sonderprojekte begonnen bzw. fortgeführt werden.
Historisches Archiv
Im Aufgabenbereich des Historischen Archivs lag ein Arbeitsschwerpunkt in 2022 v. a. in der Ausarbeitung neuer öffentlich-rechtlicher Verträge mit zukünftiger Kostenerhebung zur Archivierung von Unterlagen im Kreisarchiv für 41 kreisangehörige Städten und Gemeinden ohne eigenes Archiv. Ziel dieser Bemühungen ist es, diese Verträge bis zum Jahresende zwischen den Städten und Gemeinden und dem Erzgebirgskreis abzuschließen.
Darüber hinaus erfolgte in 2022 die Überarbeitung der Kostensatzung für das Kreisarchiv und die Verankerung des selbstständigen kostenlosen Fotografierens im Kreisarchiv unter Beachtung archiv-rechtlicher, datenschutz- und urheberrechtlicher Schutzbestimmungen. Damit wird das Serviceangebot zur Erstellung von Reproduktionen für Benutzer erweitert und der schon gängigen Praxis im Bundesarchiv und den Landesarchiven gefolgt. Den nötigen Beschluss zur Anpassung der Satzung fasste der Kreistag des Erzgebirgskreises in seiner Sitzung vom 07.12.2022.
Einen Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer bedeutete ebenfalls der Abschluss des Förderprogrammes „WissensWandel, Digitalprogramm zur Förderung von Archiven und Bibliotheken“, an dem sich das Kreisarchiv erfolgreich beteiligt hatte. In Folge des Projektes stehen nunmehr die digitalisierten Namensregister zu Geburten, Heirat und Sterbefällen auf dem Gebiet des Erzgebirgskreises auf unserer Internetseite online zur Verfügung und werden durch interessierte Forscher rege genutzt.
Unter den Schenkungen von historischem Archivgut, die das historische Archiv von Zeit zu Zeit erhält, sticht in diesem Jahr eine Schenkung besonders hervor: so erhielt das Kreisarchiv von Seiten der Familie Borak aus Schwarzenberg einen einzigartigen und historisch wertvollen Bestand an Unterlagen zur Geschichte der Stadt Schwarzenberg. Dieser Bestand der engagierten Heimatforscher steht künftig allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung.
Das Team des Kreisarchivs freute sich zudem, dass am 10.10.2022 nach Corona-bedingter Zwangspause wieder eine Tagung der Heimatforscher und Ortschronisten zum Thema Familienforschung als Schlüssel zur Heimatgeschichte im Kulturhaus Aue stattfinden konnte, die mit 100 Teilnehmern sehr gut besucht war.
Insgesamt nutzten bislang 949 Personen einen Service des historischen Archivs. (Stand 30.10.2022)
Verwaltungsarchiv
Im Verwaltungsarchiv wurden im zu Ende gehenden Jahr insgesamt 315 laufende Meter (lfm) Akten aus den Struktureinheiten des Landratsamtes übernommen. Das entspricht 19.007 einzelnen Akten. Daneben wurden 6.800 Akten nach Ablauf der entsprechenden Aufbewahrungsfristen vernichtet, wodurch wieder freie Kapazitäten für neue Archivierungsvorgänge geschaffen werden konnten.
Insgesamt nutzten bislang 337Personen einen Service des Verwaltungsarchivs. (Stand 30.10.2022)
Bauaktenarchiv
In das Bauaktenarchiv wurden im Jahr 2022 insgesamt 63 laufende Meter (lfm) übernommen und im Archivprogramm erfasst.
Insgesamt nutzten bislang 487 Personen einen Service des Bauaktenarchivs. (Stand 30.10.2022)
Ausblick 2023: Treffen der Ortschronisten geplant
Auch für das kommende Jahr ist wieder die Durchführung einer Konferenz der Ortschronisten und Heimatforscher geplant. Die Konferenz möchte sich verschiedenen Themen der Montanregion Erzgebirge widmen.
Darüber hinaus ist eine Umgestaltung der Bestandsübersicht des Kreisarchivs auf der Internetseite und der dortigen Hinterlegung von schon digitalisiert vorhandenen Akten aus der Zeit 1652-1918 zur freien Benutzung geplant.
SP