Landrat verabschiedet stellvertretende Kreisbrandmeister
Die sechsjährige Amtszeit der jetzigen stellvertretenden Kreisbrandmeister im Erzgebirgskreis endet offiziell am 31. Dezember 2022. Der Kreistag hatte im Jahr 2016 für die vier Regionalbereiche Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Mittleres Erzgebirge und Stollberg je drei stellvertretende Kreisbrandmeister bestellt. Landrat Rico Anton bedankte sich am 30. November 2022 bei den 12 stellvertretenden Kreisbrandmeistern und verabschiedete in Anwesenheit des Abteilungsleiters Rico Ott sowie des Referatsleiters Mario Mischok die stellvertretenden Kreisbrandmeister René Ackermann und Wolfgang Müller feierlich aus dem Dienst. In seiner Ansprache würdigte Landrat Rico Anton die Verdienste und den Einsatz der beiden Kameraden ganz besonders, aber auch die hohe Einsatzbereitschaft und das Engagement in der jeweiligen Heimatfeuerwehr. Wolfgang Müller ist seit Mai 1970 in Freiwilligen Feuerwehr Aue tätig, von 1987 bis 2015 sogar in der Funktion als Wehrleiter. Bereits seit 1994 übernimmt der Oberbrandinspektor stetig die Funktion des stellvertretenden Kreisbrandmeisters für den Erzgebirgskreis und leistete vor dem Eintritt in seinen Ruhestand als Angestellter am FTZ Erzgebirgskreis von 2011 bis 2017 hervorragende Arbeit. „Es ist keine Selbstverständlichkeit über mehrere Jahre hinweg den ehrenamtlichen Dienst als stellvertretenden Kreisbrandmeister stetig gewissenhaft, vertrauensvoll und mit Nachdruck auszuüben“, so Landrat Rico Anton in seinem Grußwort an die Kameradinnen und Kameraden. René Ackermann, bereits über 37 Jahre im Dienst des Landratsamtes, ist seit 1990 als Ingenieur für Brandschutz in der Landkreisverwaltung tätig. Der Oberbrandinspektor und Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Marienberg war bereits von 1992 bis 2019 als Kreisbrandmeister im Mittleren Erzgebirgskreis und als stellvertretender Kreisbrandmeister von 2008 bis 2018 tätig – zudem als Fachbereichsleiter „Historik“ im Kreisfeuerwehrverband. Mit seinem Expertenwissen bleibt René Ackermann dem Sachgebiet Brandschutz noch bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand erhalten. „Es ist mir eine große Ehre, den Kameraden und Kreisbrandmeisters Ackermann und Müller mit einem ganz besonderen Dank – auch im Namen der Bürgerschaft des Erzgebirgskreises sowie der Damen und Herren Kreisräte – meinem aufrichtigen Respekt und vollster Wertschätzung aus dem Amt zu verabschieden. Die Tätigkeit des stellvertretenden Kreisbrandmeisters verlangte den Kameraden in den letzten Jahren ganz besonders viel Mut und Entschlossenheit ab“, so der Landrat weiter.
Alle stellvertretenden Kreisbrandmeister haben in den zurückliegenden Jahren die Arbeit des hauptamtlichen Kreisbrandmeisters und Referatsleiters Mario Mischok maßgeblich unterstützt, insbesondere bei der Überprüfung der Aufstellung, der Ausrüstung, des Leistungsstandes und der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren im Landkreis. Zudem konnte mit der Bereitschaft an einem ständigen Bereitschaftsdienst mitzuwirken, in den jeweiligen Regionalbereichen die örtlichen Feuerwehren bei ihrem Einsatzgeschehen beraten und unterstützt werden. Für ihre im Ehrenamt erbrachten Leistungen und das große Engagement dankte Landrat Rico Anton allen 12 Kreisbrandmeistern und sprach ihnen höchste Wertschätzung aus.
Im Erzgebirgskreis gab es in den zurückliegenden sechs Jahren mehrere Großschadensereignisse, bei denen sich u. a. eine Koordinierung der Aufgaben durch die stellvertretenden Kreisbrandmeister erforderlich machte, z.B.:
2012: Brand des ehemaligen Kühlschrankwerkes in Niederschmiedeberg/Großrückerswalde
2016: Möbelhausbrand in Hohndorf/Großolbersdorf
2016: Flugzeugabsturz in Großrückerswalde
2018: Deponie- bzw. Lagerhallenbrand in Grießbach/Drebach
2018: Brand eines Spänebunkers in Rothenthal
2018: Personenrettung aus den Uranbergwerken in Pöhla/Schwarzenberg und Antonsthal
2019: Vollbrand der Heidelbergschule in Aue-Bad Schlema
Aufgrund zunehmender Unwetterereignisse in den letzten Jahren, wie beispielsweise Sturm, Hochwasser und Schneebruch, wuchs die Anzahl daraus resultierender Einsätze bzw. der technischen Hilfeleistungen stetig. Im vergangenen Jahr leisteten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, des Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes an die 62.770 Gesamteinsatzstunden.
Der Kreistag des Erzgebirgskreises wird in seiner Sitzung am 7. Dezember 2022 die stellvertretenden Kreisbrandmeister für die neue Amtszeit von sechs Jahren bestellen.
Die 12 stellvertretenden Kreisbrandmeister der Wahlperiode 2016-2022:
Regionalbereich Annaberg:
Danilo Wötzel, FF Elterlein
Uwe Heinrich, FF Sehmatal
Thomas Päßler, FF Crottendorf
Regionalbereich Aue-Schwarzenberg:
Wolfgang Müller, FF Aue
Falko Auerswald, FF Schönheide
Sven Beer, FF Raschau-Markersbach
Regionalbereich Mittleres Erzgebirge:
Gunnar Ullmann, FF Grünhainichen
Kai Endtmann, FF Olbernhau, Niederneuschönberg
René Ackermann, FF Marienberg
Regionalbereich Stollberg:
Enrico Scheibner, FF Stollberg
Thomas Lützner, FF Lugau
Böhme André, FF Lugau
Die Freiwilligen Feuerwehren des Erzgebirgskreises in Zahlen:
In 182 Ortsfeuerwehren sind 5.269 aktive Mitglieder tätig, darunter 588 Frauen.
Insgesamt werden gegenüber dem Jahr 2020 45 Mitglieder mehr verzeichnet.
128 Jugendfeuerwehren mit insgesamt 2.118 Mitgliedern, darunter 536 Mädchen und 1.589 Jungen.
Alters- und Ehrenabteilungen mit 1.590 Mitgliedern.
Insgesamt 197 Mitglieder sind in den FFW musikalisch aktiv, sachsenweit gibt es im ERZ die meisten Feuerwehrkapellen.
Einsatzgeschehen FFW ERZ
Einsatzbereiche:
Brände
technische Hilfeleistungen (Wasser- und Sturmschäden, Überschwemmung, Ölschäden auf dem Land, Straßenfahrzeugunfälle, Öffnen von Türen)
Fehlalarmierungen (überwiegend durch Brandmeldeanlagen)
Einsätze:
auf Grund von Unwetterereignissen (Sturm, Schneebruch etc.) gab es bedeutend mehr Einsätze als im Vorjahr
62.770 Gesamteinsatzstunden
trotz Corona-Pandemie waren die Freiwilligen Feuerwehren immer einsatzbereit
Ausbildungsstunden:
Insgesamt über 182.355 Ausbildungsstunden in den FFW absolviert, darunter:
laufende Ausbildung
fast 31.708 Stunden Kreisbildung sowie
über 8.618 Stunden an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen
JB