Landrat Vogel reagiert in einem Schreiben auf die Kritik des Chemnitzer Bundestagsabgeordneten Heinrich zum Vorschlag zur Bildung eines beruflichen Kompetenzzentrums für den Beruf Tischler am BSZ Zschopau

03. Juli 2020
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„Ich bitte Sie, sich künftig nicht einseitig und pauschal negativ zum BSZ Zschopau zu äußern.“

Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat im März 2020 einen ersten Arbeitsentwurf für einen Teilschulnetzplan Berufsbildender Schulen vorgelegt (www.berufsschulzukunft.sachsen.de). Dieser sieht den Erhalt aller Beruflichen Schulzentren (BSZ) und die Weiterentwicklung zu beruflichen Kompetenzzentren vor. Damit liegt erstmalig eine landesweite Sicht auf die Berufsausbildung vor.

Ein Vorschlag der Schulnetzplanung umfasst die Verlagerung der Ausbildung der Tischler vom BSZ für Technik II Chemnitz an das Berufliche Schulzentrum für Ernährung, Technik und Wirtschaft des Erzgebirgskreises am Standort Zschopau.
In einem Artikel der „Chemnitzer Morgenpost“ vom 30.06.2020 übt der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich öffentliche Kritik an diesem Vorschlag. Zitat MdB Heinrich: „Die Stärkung des ländlichen Raums darf nicht zulasten der Ausbildungsqualität gehen.“

Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises, reagiert mit großer Verwunderung auf die Aussage von MdB Heinrich und betont: “Damit behaupten Sie, dass im Beruflichen Schulzentrum für Ernährung, Technik und Wirtschaft des Erzgebirgskreises am Standort Zschopau die Berufsausbildung qualitativ schlechter als in Chemnitz durchgeführt wird. Dem muss ich sehr deutlich widersprechen.“

In einem Schreiben an den Chemnitzer Bundestagsabgeordneten vom 02.07.2020 stellt Landrat Vogel fest: „Der Erzgebirgskreis als Schulträger der beruflichen Schulzentren investiert jedes Jahr erhebliche Summen in die Ausstattung seiner Schulen. Allein für die Werkstätten der Tischlerausbildung in Zschopau wurden in den Jahren 2019 und 2020 ca. 40.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit kann aus materieller Sicht die Tischlerausbildung auf einem hohen, modernen Standard durchgeführt werden.“

Der Landrat des Erzgebirgskreises unterstellt nicht, dass die Kritik von MdB Heinrich auch gegen das Lehrerpersonal in Zschopau gerichtet war: „Aber mit Ihrer Pauschalaussage, dass die Stärkung des ländlichen Raume nicht zu Lasten der Ausbildungsqualität gehen darf, fühlen sich auch die Lehrer im BSZ Zschopau in ein schlechtes Licht gestellt. Auch dagegen verwehre ich mich.“

Bei Wettbewerben und Leistungsvergleichen gehören regelmäßig Auszubildende vom Standort Zschopau zu den Preisträgern. Als Beispiele sind die erfolgreiche Teilnahme am „Thalhofer Nachwuchs-Innovationspreis im Tischlerhandwerk“, der Wettbewerb „Die Gute Form“ in Dresden sowie die sächsischen Leistungsvergleiche der Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr zu nennen.
Der Erzgebirgskreis als Schulträger investiert seit Jahren kontinuierlich in seine Beruflichen Schulzentren. Seit 2015 flossen rund 1,4 Mio. Euro in das Berufliche Schulzentrum für Ernährung, Technik und Wirtschaft des Erzgebirgskreises mit seinen Standorten in Annaberg-Buchholz, Zschopau und Seiffen – davon der Großteil in den Standort Zschopau.

Landrat Frank Vogel schließt seinen Brief an den Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich mit den Worten: „Ich bitte Sie, sich künftig nicht einseitig und pauschal negativ zum BSZ Zschopau zu äußern.“

 

PM/AB

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