Preisübergabe „Tradition & Form“ 2023

13. Oktober 2023
Neuigkeiten

Die Übergabe der Preise erfolgte am 13. Oktober 2023 im Landratsamt Erzgebirgskreis in Annaberg-Buchholz.

Für die 28. Preisvergabe „Tradition & Form“, welche wieder vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Tageszeitung „Freie Presse“ veranstaltet wurde, bewarben sich 13 Firmen mit 13 Erzeugnissen, wovon elf Exponate nominiert wurden. Die nominierten Erzeugnisse befinden sich alle in Serienproduktion und verkörpern nach Auffassung der Jury eine Neugestaltung oder eine wesentliche gestalterische Weiterentwicklung.

Wie in den letzten Jahren wurde die Auszeichnung in einem zweistufigen Verfahren vergeben. In der ersten Stufe erfolgte eine Nominierung durch die Jury und in einer zweiten Stufe nahm jedes Jurymitglied individuell eine Bewertung der nominierten Erzeugnisse nach einheitlichen Kriterien für die Hauptpreise vor. Im Ergebnis aller Bewertungen wurden drei Hauptpreise vergeben.

Für den Preis für Hervorragende Traditionspflege lag in diesem Jahr eine Bewerbung von einem Exponat vor, welches über 40 Jahre Marktrelevanz im Bereich der Erzgebirgischen Volkskunst hat. Dieses Exponat wurde nominiert und ausgezeichnet.   

Die 13 Jurymitglieder, unter dem Vorsitz von Reinhard Friedemann, vergaben neben dem Preis für Hervorragende Traditionspflege am 14. Juni 2023 in Olbernhau drei Hauptpreise. Außerdem wurde ein Preis der Erzgebirgssparkasse, ein Preis des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. und ein Preis des Landrates des Erzgebirgskreises vergeben. Auch in diesem Jahr wählten die Leser der Zeitung „Freie Presse“ ein Exponat für den Publikumspreis aus.

Die Preisübergabe von „Tradition & Form“ fand am 13. Oktober 2023 im Landratsamt Erzgebirgskreis in Annaberg-Buchholz statt.

Hauptpreise

  • Holzspielzeug-Set: Pferd mit Reiter, Pferdewagen, LKW, Bagger

Einreicher: Haberecht GmbH
Gestalter: Wolfgang Mehner

Klassische Holzspielzeuge werden in den Reihen der Erzgebirgischen Hersteller leider immer seltener. Umso überzeugender fand die Wettbewerbsjury die Idee des neu entwickelten Holzspielzeugsets von Gestalter Wolfgang Mehner. Hergestellt wird es von der Drechslerei Haberecht in Oberwiesenthal und 2023 erstmalig in Kleinserie produziert. Hervorzuheben sind die modulare Spielweise und die hohe handwerkliche Qualität. Dabei bringt das Set frischen Wind in das Spielzeugland Erzgebirge.

  • Jubiläumsengel Auguste zur 700-Jahr-Feier

Einreicher: Gemeindeverwaltung Seiffen / Denkstatt Erzgebirge
Gestalter: Markus Weber

Der für die 700-Jahr Feier des Spielzeugdorfes Seiffen durch den Holzgestalter Markus Weber entwickelte Engel Auguste, überzeugte durch seine Verbindung eines handwerklich gefertigten Engels mit dessen spielerischer Steckfunktion. Zudem bietet der Materialmix die Möglichkeit den Engel nach Belieben umzugestalten. Die reduzierte Form der Figur findet sich zudem im aktuellen Logo der Jahresfeier wieder. Das gestalterische Grundkonzept überzeugte die Jury auf ganzer Ebene.

  • Serie „Luftschlösser“: Modell Stella, Mona, Luna

Einreicher: Emil A. Schalling KG
Gestalterin: Emma Brix

Klassische Erzgebirgische Erzeugnisse, wie Schwibbögen oder Pyramiden ständig neu zu erfinden ist eine Herausforderung, die nur selten gelingt. Der traditionsreichen Firma Emil. A. Schalling ist dies zusammen mit der Designstudentin Emma Brix sehr gut geglückt. Die Serie der „Luftschlösser“ entstand durch ein mehrmonatiges Praktikum der Gestalterin in der Seiffener Werkstatt. Ungewöhnlich ist u.a. die Form, die kaum noch an eine Pyramide erinnert, diese wurde u.a. durch moderne Fantasy-Videospiele inspiriert. Die glatte Oberfläche der Hainbuche steht im Kontrast zu den reifengedrehten und abgespalteten Häusern. Dabei wurde die gebogene Form der Häuser gekonnt in Szene gesetzt.

Preis für hervorragende Traditionspflege

  • Wärmespiel Ruprecht

Einreicher: Spielwarenmacher Günther
Gestalter: Regina und Johannes Günther

Die im Jahr 1972 von Regina und Johannes Günther als genossenschaftliches Exklusivprodukt entwickelte Pyramide „Ruprecht“ wurde zum großen Erfolg für den Seiffener Handwerksbetrieb. Seit seiner Markteinführung verkaufte sich diese weit über 100.000 Mal. Das anfangs als Kinderpyramide bezeichnete Wärmespiel ist somit ein echtes Seiffener Original, wie sein Schöpfer Johannes Günther, welcher mit seinen 90 Jahren immer noch täglich seine Werkstatträume besucht.  

Preis der Leser der Tageszeitung Freie Presse

  • Räucherfigur „Pitti mit Teekanne“

Einreicher: RATAGS Holzdesign
Gestalterinnen: Yvonne Buschmann

Der räuchernde Pitti stammt aus dem Osterzgebirge, hergestellt bei RATAGS Holzdesign aus heimischer Buche. Der charakteristische weiße Pelz auf Kopf und Armen kontrastiert zum dunklen Körper. Schal und Mütze sind mit grauen Plüschbommeln geschmückt und die beiden roten Schuhe tragen jeweils ihre weiße Bommel. Die blaue Kaffeekanne mit dem gebogenen Kupferhenkel ist ein echter Hingucker und setzt dem Räucherpitti die Krone auf.
323 von 1.772 Leser der Tageszeitung "Freie Presse", welche sich an der Wahl beteiligten, entschieden sich für den Räucher-Pitti der Firma Ratags

Sonderpreis des Verbandes für das Lebenswerk

  • Grete Wendt (1887 – 1979)

Grete Wendt – die Schöpferin der weltbekannten Elfpunkte-Engel. Schon 1915, kurz nach Gründung ihrer eigenen Firma, wagte sie gestalterisch neue Wege in der Erzgebirgischen Holzkunst. Ihre Figuren wirkten erstmalig beweglich und schwungvoll, da sie die Gliedmaßen schräg anschnitt und neu zusammensetze. Einzigartig in Form und Farbgebung schuf sie einen Figurenfundus, der bis heute die Grundlage für das Sortiment von Wendt & Kühn bildet. 1923 entwarf sie die ersten drei Elfpunkte-Engel. 14 Jahre später wurde ihr Werk „Engelberg mit Madonna“ auf der Weltausstellung in Paris mit dem Grad Prix und einer Goldmedaille geehrt. Bis heute zählen ihre Werke zu den gefragtesten der Branche – ein Schatz, der Menschen auf der ganzen Welt verzaubert.

Preis der Erzgebirgssparkasse

  • Wilhelms Räucherrakete

Einreicher: Meet The Nutcracker UG
Gestalter: Markus Füchtner, Tom Neubert

Im Jahr 2016 begann die Reise des kleinen Nussknackers Wilhelm. 2021 führte ihn diese bis in den Weltraum, begleitet durch den Astronaut Matthias Meurer. Seine erzgebirgischen „Untertanen“ um Markus Füchtner widmeten ihm 2023 eine einmalige Räucherfigur, welche Temperaturunterschiede nutzt, um sie zum Leben zu erwecken. Nach dem Entzünden der Räucherkerze öffnet sich wie von Geisterhand die Luke der Rakete und lässt Reisenussknacker Wilhelm herausschauen. Nach dem Erlöschen der Räucherkerze taucht er wieder ab und der Deckel schließt sich wieder. Völlig autark Mit dieser Weltneuheit verschmilzt traditionelle Holzkunst mit High-Tech Materialien aus der Raumfahrt, die Wilhelm während seines Aufenthaltes auf der 1SS entdeckt hat. Die Raketenform symbolisiert außerdem einen Startschuss für neue Wege und Möglichkeiten im Erzgebirge! Diese Innovationskraft, welche auf einer starken regionalen Wertschöpfung beruht, möchte die Erzgebirgssparkasse mit dem von Ihr gesponsorten Preis auszeichnen.

Preis des Landrates des Erzgebirgskreises

  • Ehepaar Kuniko & Kazuyuki Nakamura aus Japan

Im Jahr 2023 wird das japanische Ehepaar Nakamura für sein außergewöhnliches Engagement und die langjährige Verbundenheit mit dem Erzgebirgischen Kunsthandwerk geehrt, die bereits seit zwei Jahrzehnten anhält. Sie haben enge Beziehungen zu renommierten Herstellern wie Füchtner, Ulbricht und der Dregeno Seiffen aufgebaut und spielen eine maßgebliche Rolle bei der Betreuung von Verkaufsmessen in Japan – dem bedeutendsten Exportland für die Erzgebirgische Holzkunst in Asien.

Ein bemerkenswertes Zeugnis ihrer Unterstützung ist die kontinuierliche Veröffentlichung von Interviews, die sie zu Beginn des Jahres 2000 mit erzgebirgischen Manufakturen geführt haben. Diese Interviews wurden über einen Zeitraum von acht Jahren in einem vierteljährlich erscheinenden Tokioer Universitätsmagazin veröffentlicht und hatten einen äußerst positiven Einfluss auf die Bekanntheit und Wertschätzung der erzgebirgischen Handwerkskunst in Japan.

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