Richtfest für den neuen Katastrophenschutzhof des Erzgebirgskreises

27. Juni 2023
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Baugeschehen schreitet planmäßig voran, Fertigstellung des 1. Bauabschnitts im Dezember 2023 geplant

Die Errichtung des neuen, derzeit im Bau befindlichen Katastrophenschutzhofes des Erzgebirgskreises in der Kreisstadt kommt voran. Vor diesem Hintergrund hat das Landratsamt des Erzgebirgskreises als Bauherr am 27.06.2023 zum Richtfest für den im ersten Bauabschnitt entstehenden Gebäudekomplex geladen.

Aktuelles Baugeschehen (1. Bauabschnitt)

Bereits seit August 2022 bis voraussichtlich Dezember 2023 errichtet der Erzgebirgskreis als Bauherr einen Gebäudekomplex mit einer Gesamtnutzfläche von 1.165 m² für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des 3. Katastrophenschutz-Einsatzzuges inklusive eines Sozialgebäudeteils für 64 Einsatzkräfte, einer Fahrzeughalle sowie einer Garage und eines Lagers für das Referat Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes.  Der 1. Bauabschnitt des zukünftigen Katastrophenschutzzentrums wird in Massivbauweise mit Stahlbetonwänden und -decken sowie Kalksandsteinmauerwerk ausgeführt. Im künftigen zweigeschossigen Sozialteil befindet sich im barrierefreien Erdgeschoss neben Küche, Büro und sanitären Anlagen ein großer Multifunktionsraum für 60 Personen, der den Nutzern durch eine bodentiefe Glasfassade viel Tageslicht gönnt, welches für Wohlgefühl sorgen wird und gleichzeitig als Hauptlichtquelle dient. Damit soll u. a. auch der Erfolg künftiger Schulungen, Seminare und Veranstaltungen baulich unterstützt werden.

Die Fahrzeughalle und der Lagerbereich können durch eine Bauteilaktivierung bei Niedertemperatur sehr effizient beheizt werden. Hierbei handelt es sich um eine beheizte Bodenplatte, bei der die Heizschleifen direkt in der Bewehrung der Bodenplatte eingelegt werden. Als Wärmequelle kommt eine Doppelwärmepumpe zum Einsatz. Darüber hinaus soll eine in den Umkleiden und sanitären Anlagen eingebaute Lüftungsanlage Wärmeverluste reduzieren. Die geplante Heizungsanlage wird perspektivisch auch den 2. Bauabschnitt mitversorgen. Damit entfällt die Installation einer weiteren Wärmeversorgungsanlage und Folgekosten etwa in Form von Wartungsdienstleistungen schlagen nur einmal zu Buche. Auch das optimal ausgerichtete Flachdach wird effizient genutzt, indem es eine Photovoltaikanlage tragen wird, welche für die Stromversorgung v. a. im 2. Bauabschnitt genutzt werden soll.

Besonders sei zudem auf eine regionale Bautradition verwiesen, die in Gestalt einer Lärchenholzverschalung im Bereich des Sozialgebäudes aufgegriffen werden soll. –.

Aktuell kann von Baukosten in Höhe von ca. 4,8 Mio. EUR ausgegangen werden, wovon ca. 1 Mio. EUR als Fördermittel durch den Freistaat Sachsen zugesichert worden sind. Die Baukostensumme beinhaltet bereits die haustechnischen Anlagen, welche auch der Wärmeversorgung des späteren Verwaltungsgebäudes mit Feuerwehrtechnischem Zentrum dienen. (2. Bauabschnitt)

Ausblick: Verwaltungsgebäude im 2. Bauabschnitt geplant

Der 2. Bauabschnitt des Großprojektes soll nach derzeitigem Stand der Planungen noch in diesem Jahr begonnen werden und bis zum Ende des 3. Quartals 2025 abgeschlossen sein. In diesem Zeitraum wird ein Verwaltungsgebäude errichtet, in dem künftig das Feuerwehrtechnische Zentrum, die technische Einsatzleitung, sowie der Verwaltungsstab und Büroräume des Referates Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes Erzgebirgskreis untergebracht sind.  Hierfür werden nach aktuellen Kostenprognosen nochmals ca. 6,1 Mio. EUR Baukosten fällig.

Landrat sieht Synergieeffekte durch Neubau

Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: „Ein professionell aufgestellter und zudem gut ausgestatteter Zivil-, Brand- und Katastrophenschutz war mir schon in meiner Zeit als Abgeordneter immer ein überaus wichtiges Anliegen. Da ich als Landrat nunmehr auch hauptamtlich für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in unserer Heimat zuständig bin, freut es mich umso mehr heute für dieses wichtige Landkreis-Projekt das Richtfest begehen zu können. Mit dem Neubau vereinen wir künftig zentrale Einrichtungen der kritischen Infrastrukturen unter einem Dach. Durch diese Bündelung können Teilbereiche vernetzt und Synergieeffekte genutzt werden. Das sind gute Nachrichten und zwar nicht nur für unsere haupt- und ehrenamtlichen Katastrophenschutzkräfte, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises!“

 

Heiko Haase, Vorsitzender des Vorstandes des DRK Kreisverbandes Annaberg-Buchholz e.V.: "Wir freuen uns bereits jetzt darauf, diese neuen Räumlichkeiten für unsere aktiven ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nutzen zu können und sehen darin auch eine Würdigung ihres wertvollen ehrenamtlichen Engagements für den Bevölkerungsschutz und die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr."

Hintergrund – Katastrophenschutz des Erzgebirgskreises

Der Katastrophenschutz des Erzgebirgskreises besteht zurzeit aus insgesamt 11 taktischen Einsatzzügen und 4 Einsatzgruppen. Die feuerwehrtechnischen Teilkomponenten befinden sich in den Freiwilligen Feuerwehren im gesamten Erzgebirgskreis, die sanitätsdienstlichen Teilkomponenten befinden sich hingegen in den verschiedenen Hilfsorganisationen. In Summe haben sich ca. 800 Helfer im Katastrophenschutz verpflichtet und besetzen im Ernstfall 82 Fahrzeuge. Weitere Informationen zum Katastrophenschutz im Erzgebirgskreis finden Sie hier.

 

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