Sanierung des „Johannes Stolln“ und des „Heilige Dreifaltigkeit Stolln“ in Seiffen abgeschlossen

23. Juni 2020
Neuigkeiten

Information des Sächsischen Oberbergamtes.

Das Sächsische Oberbergamt beendet erfolgreich ein weiteres Sanierungsprojekt der Europäischen Union und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung im Bereich „Prävention von Risiken des Altbergbaus“. Dafür stehen dem Projektträger insgesamt 52,7 Mio. Euro im Zeitraum von 2014 bis 2023 zur Verfügung. Es werden damit zahlreiche Projekte vor allem im Erzgebirge und in den ehemaligen Steinkohlerevieren in Sachsen finanziert. Die Projekte werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.


Am 14. Mai 2020 erfolgte die formelle Abnahme der Bauleistungen im Rahmen des Projektes „Wiederherstellung und dauerhafte Gewährleistung der Wasserabtragsfähigkeit aus den Grubenbauen unter den Seiffner Pingen durch Sanierung des Johannes Stolln und des Heilige Dreifaltigkeit Stolln in Seiffen“. Dieses Vorhaben war als zweites Projekt des EFRE-Vorhabens „Präventionen von Risiken des Altbergbaus“ im November 2015 begonnen worden.


Die Sanierungsarbeiten an den beiden Entwässerungsstollen, dem „Johannes Stolln“ und dem „Heilige Dreifaltigkeit Stolln“ in Seiffen, konnten nunmehr nach fast 4 ½-jähriger Bauzeit vollständig beendet werden. Das Projektziel ist erreicht, die Grubenwässer können wieder ungehindert abfließen. Geplant war ursprünglich eine ca. 2-jährige Bauzeit, so zumindest sahen es die Planungen vor. Die Gründe für die beträchtliche Bauzeitverlängerung waren veränderte Bedingungen, die sich aus den angetroffenen geotechnischen und bergbaulichen Verhältnissen ergaben.


Der „Johannes Stolln“ und der „Heilige Dreifaltigkeit Stolln“ haben für das Seiffener Bergbaugebiet die wichtige Funktion, den Wasserabtrag aus den untertägigen Grubenbauen des Altbergbaus zu gewährleisten. Aufgrund der zahlreichen Verbrüche in den Stollen erfolgte in der Vergangenheit nur eine eingeschränkte Wasserableitung in Richtung des Seiffener Bachs. Infolge dessen kam es in der Vergangenheit wiederholt zu unkontrollierten Wasseranstiegen im gesamten Grubenfeld und in den Pingen, die zu Wasserspiegelschwankungen und somit einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit führten. Das Vorhabensziel bestand darin, stabile hydraulische und geotechnische Verhältnisse im Grubenrevier und an der Tagesoberfläche zu schaffen. Dies wurde durch die Wiederherstellung einer freien und kontrollierbaren Wasserableitung aus den Grubenbauen der Seiffener Pingen und aus den benannten Stollen erreicht.


Dazu war es notwendig, den „Johannes Stolln“ auf einer Länge von ca. 400 m und den „Heilige Dreifaltigkeit Stolln“ auf einer Länge von ca. 1150 m zu beräumen und teilweise zu sichern. In diesem Zusammenhang waren aus beiden Stollen etwa 2.300 m³ Massen auszufördern. Zur Sicherung der Stollen wurden ca. 63 Tonnen Profilstahl sowie 540 m³ Beton verbaut. An den Konturen der Stollen mussten zudem 900 m² der Firste bzw. der Stöße gesichert werden. Für die spätere Kontrolle der Stollen wurden insgesamt drei Zugangs- bzw. Kontrollschächte errichtet (1 x Johannes Stolln, 2 x Heilige Dreifaltigkeit Stolln). Außerdem wurden das Mundloch sowie die Vorflutanbindung des im zentralen Ortskern gelegenen „Johannes Stolln“ erneuert.


Im Nachgang zu den bergtechnischen Arbeiten ab Herbst 2019 wurden Abschlussarbeiten innerhalb der Pinge „Geyerin“ gemäß Auflagen des Natur- und Denkmalschutzes durchgeführt. Die weitere Nutzung eines Teilbereiches des Innenraumes der Pinge „Geyerin“, welcher als Naturbühne genutzt wurde, und die endgültige Böschungsgestaltung im Zufahrtsbereich, obliegen der Gemeindeverwaltung des Kurortes Seiffen. Die Böschungssicherung des Zufahrtbereiches zur Pinge „Geyerin“ erfolgte im Rahmen des Vorhabens. Die Projektkosten betrugen rund 6,4 Mio. €.

 

PM/SP

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