Schaffung zukunftsorientierter Strukturen für die Krankenhaus-Gesellschaften des Erzgebirgskreises und deren Beteiligungsgesellschaften

28. Februar 2020
Neuigkeiten Pressemitteilungen

Die Mitglieder des Betriebsausschusses wurden in der Sitzung vom 27.02.2020 über den momentanen Stand der Krankenhaus-Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH und die drei Krankenhausgesellschaften, an denen der Erzgebirgskreis beteiligt ist, informiert. Bereits seit Längerem befassen sich der Kreistag bzw. der zuständige Betriebsausschuss mit der Struktur der Krankenhausgesellschaften des Erzgebirgskreises. Hintergrund für die Überprüfung der Strukturen auf ihre Zukunftsfähigkeit und Möglichkeiten der Optimierung sind vor allem der ständige Anpassungsdruck im Krankenhaus- und Gesundheitsmarkt, die letztendlich auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Krankenhausgesellschaften haben. In der Sitzung des Betriebsausschusses wurde deshalb beschlossen, ein weiterführendes Konzept zur Schaffung zukunftsorientierter Strukturen für die Krankenhaus-Gesellschaften des Erzgebirgskreises und deren Beteiligungsgesellschaften in Auftrag zu geben.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Einrichtungen – Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH, Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH und Kreiskrankenhaus Stollberg gGmbH – wurden heute durch ihre Geschäftsleitung über diesen Schritt wie folgt informiert:   

 „Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

im Erzgebirgskreis sind unter dem Dach der Krankenhaus-Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH (KHGH) die drei kommunalen Krankenhausgesellschaften – EKA Erzgebirgsklinikum Annaberg gemeinnützige GmbH, Kreiskrankenhaus Stollberg gemeinnützige GmbH und Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH mit den zwei Krankenhäusern in Zschopau und in Olbernhau – mit MVZ-Gesellschaften, Servicegesellschaften aber auch der Sozialbetriebe Mittleres Erzgebirge gGmbH und der Kur- und Gesundheitszentrum Warmbad Wolkenstein GmbH vernetzt.

Bereits seit Längerem befassen sich der Kreistag bzw. der zuständige Betriebsausschuss mit der Struktur der Krankenhausgesellschaften des Erzgebirgskreises. Hintergrund für die Überprüfung der Strukturen auf ihre Zukunftsfähigkeit und Möglichkeiten der Optimierung war vor allem der ständige Anpassungsdruck im Krankenhaus- und Gesundheitsmarkt. Veränderungen der gesundheitspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen sowie die Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachpersonal haben nicht nur ungünstige Auswirkungen auf Patientinnen und Patienten, sondern gefährden auch die wirtschaftliche Situation der Krankenhausgesellschaften.

Im Ergebnis der Arbeit einer aus Kreisräten und Aufsichtsratsmitgliedern der KHGH gebildeten Arbeitsgruppe war dem Kreistag im Juni 2018 die Fortführung der bisherigen Gesamtstruktur vorgeschlagen worden, um dauerhaft eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit hoher medizinischer Behandlungsqualität zu gewährleisten und den wirtschaftlichen Fortbestand der Krankenhäuser für die Zukunft zu sichern. Wir hatten Sie dazu in einem entsprechenden Mitarbeiterschreiben informiert.

Mit dem Geschäftsführerwechsel zum 01.08.2018 und der Intensivierung der Zusammenarbeit der Geschäftsführungen der Krankenhäuser konnten Kosteneinsparungen durch die Schaffung der umsatzsteuerlichen Organschaft und erste gemeinsame Projekte realisiert werden.

Der anhaltende Druck im Krankenhaus- und Gesundheitsmarkt und die drastischen Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Jahr 2019, führten und führen jedoch zu anhaltend schlechten Betriebsergebnissen in den einzelnen Krankenhäusern der KHGH. Dies veranlasste den Gesellschafter zur erneuten Überprüfung der zukunftssicheren Ausrichtung der Häuser eine Beratungsgesellschaft mit besonderen Referenzen im Krankenhaussektor zu beauftragen und eine umfassenden Analyse und Grobkonzeption zu erstellen, um notwendige Veränderungen aktiv begleiten zu können.

Die beauftragte hcb Institute for Health Care Business GmbH unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Boris Augurzky stellte Ihre ersten Ergebnisse im Aufsichtsrat der KHGH und im Betriebsausschuss des Kreistages des Erzgebirgskreises am 27.02.2020 vor. Als denkbare Variante wurden dabei insbesondere eine vollständige Fusion der drei derzeitigen Krankenhausgesellschaften bei gleichzeitiger Auflösung der Holding sowie andere Strukturveränderungen diskutiert. Ziel sollte es dabei sein, an allen vier bisherigen Standorten stationäre/teilstationäre/ambulante medizinische Leistungen in unterschiedlicher Form anzubieten und die einzelnen Standorte zu profilieren. Wie diese Profilierung gelingen kann, soll im weiteren Fortgang der Untersuchungen durch Prüfung der Ergebnisse der Grobkonzeption erfolgen, um diese Ergebnisse weiter zu einer Feinkonzeption zu qualifizieren. Ausdrücklich nicht in Betracht gezogen wird bei der Erstellung der Feinkonzeption die Veräußerung von Unternehmensteilen oder Standorten an private Dritte. Der Erzgebirgskreis bekennt sich zur ganzheitlichen kommunalen Trägerschaft seiner unter dem Dach der KHGH zusammengefassten Unternehmen. Nicht zu befürchten sind Arbeitsplatzverluste. Wir brauchen Sie alle!

Selbstverständlich werden wir Sie über den weiteren Prozess informieren, sobald konkrete Ergebnisse vorliegen. Dabei soll aber Qualität vor Eile gehen, auch wenn der sich rasant verändernde stationäre Gesundheitsmarkt entschlossenes Handeln erfordert. Dabei hoffen wir in der täglichen Arbeit jedoch auch in der Bewältigung anstehender Herausforderungen und Veränderungsprozesse weiterhin auf Ihr engagiertes Mitwirken und bedanken uns an dieser Stelle bei Ihnen für Ihren ständigen Einsatz zum Wohle der Patientinnen und Patienten sehr herzlich.“

 

SJ

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