VHS Erzgebirgskreis: Neues Gebäude in Aue-Bad Schlema offiziell eingeweiht
Am 9. Mai 2023 wurde im feierlichen Rahmen, musikalisch begleitet von der Kreismusikschule, das moderne Gebäude der Volkshochschule in Aue-Bad Schlema offiziell eingeweiht. Unter den Gästen befanden sich neben zahlreichen Kreisräten u. a. auch MdL Eric Dietrich, Oberbürgermeister Heinrich Kohl, etliche Netzwerkpartner sowie die Vertreter des VHS-Verbandes: Vorsitzender des Vorstandes Dr. Ralf Egler und Geschäftsführer Robert Helbig.
Landrat Rico Anton erläuterte in seinem Eröffnungsgrußwort die Erfolgsgeschichte sowie die lange Tradition der Volkshochschulen im Erzgebirgskreis und betonte deren außerordentlich hohen Stellenwert im Bereich der allgemeinen Bildung: "Die VHS Erzgebirgskreis ist der mit Abstand größte Anbieter von Bildungsveranstaltungen im Bereich der allgemeinen Weiterbildung im Erzgebirgskreis. An die 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 900 Kursen pro Jahr sind ein Beleg für die große Leistungsfähigkeit." Davon besuchen etwa 2.000 Personen nahezu 250 Bildungsangebote am Standort Aue-Bad Schlema.
Die Funktionen der Volkshochschule sind vielseitig, so dient sie u. a. als Partner der Krankenkassen als Anlaufstelle für Präventions- und Gesundheitskurse oder vermittelt gemeinsam mit Kreditinstituten Wissen zum Umgang mit Home- und Mobilbanking, um bei einer sich verändernden Infrastruktur die gesellschaftliche Teilhabe für Alt und Jung zu ermöglichen. Auch in der Weiterbildung für Erzieherinnen und Erzieher spielt die VHS im Erzgebirgskreis eine zentrale Rolle, denn von annähernd 3.000 Erzieherinnen und Erziehern im Erzgebirgskreis besuchen ca. 2.000 annähernd 100 Weiterbildungsveranstaltungen - die VHS gestaltet somit aktiv die Zukunft der Region mit, zudem lebt sie Willkommenskultur als Integrationskursanbieter und Prüfungsinstitution.
"Die VHS Erzgebirgskreis besitzt in Aue-Bad Schlema zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein eigenes Haus. In diesem können nun, ohne räumliche Einschränkungen, von früh bis spät in den Abend hinein, an Arbeitstagen sowie an Wochenende Kurse angeboten und durchgeführt werden. Seien Sie in diesem Sinne in unserem neuen Volkshochschulgebäude recht herzlich willkommen - es wurde für Sie so modern und zeitgemäß ausgestattet", so Landrat Rico Anton.
Im Anschluss an die Festveranstaltung konnten sich Interessierte im Rahmen eines Tages der offenen Tür von den optimalen Lernbedingungen in den neuen Räumlichkeiten überzeugen. Jens Kaltofen, Leiter der VHS Erzgebirgskreis, lud gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein, das Bildungsangebot der VHS in Aue-Bad Schlema sowie an den fünf weiteren Standorten in Zschopau, Annaberg-Buchholz, Olbernhau, Schwarzenberg und Stollberg besser kennenzulernen. Kursteilnehmerinnen - und Teilnehmer sowie Dozentinnen und Dozenten ermöglichten zudem einen Einblick in die Vielfalt der Angebote: Die älteste Kursteilnehmerin am Standort Aue- Bad Schlema, Frau Annelore Wiesehütter, erzählte dabei lebhaft und voller Emotion von ihren Weiterbildungen, die sie seit dem Jahr 2000 belegt hat. Die Volkshochschule vereint generationsübergreifend mit ihren über 60 Dozentinnen und Dozenten die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer und macht durch das moderne Haus in Aue-Bad Schlema noch mehr Lust auf den Unterricht.
Hintergrund:
Nach reichlich 2 Jahren Bauzeit konnte das ehemalige Schulgebäude des Beruflichen Schulzentrums „Erdmann-Kircheis“ offiziell an die Volkshochschule im Kulturellen Bildungsbetrieb Erzgebirgskreis übergeben werden.
Ursprünglich war die Übergabe schon für den September 2022 geplant, jedoch stellte die Baustelle den Erzgebirgskreis als Bauherren sowie die beteiligten Planer und Handwerksbetriebe in einer turbulenten Zeit vor facettenreiche Probleme. Die ursprüngliche Kostenschätzung sah im Jahr 2018 noch eine Bausumme von 3,37 Mio. EUR vor. Ein Blick in die Bücher zeigt im Frühjahr 2023 eine Bausumme von rund 4,9 Mio. EUR, wovon rund 2,8 Mio. EUR im Rahmen der Städtebaulichen Förderung als Zuwendungen (durch Bund, Land und die Große Kreisstadt Aue) einfließen. Größtenteils sind die deutlichen Kostensteigerungen auf die Coronapandemie und den Ukrainekrieg zurückzuführen. Das spiegelt auch der vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen veröffentlichte Baupreisindex wider. Dieser stieg von 114,6 im 4. Quartal 2018 auf 164,6 im Durchschnitt des Jahres 2022, also um 43,6 %. Allein nach dieser Berechnung entsprechen die Mehrkosten der gegenwärtigen, allerorts anzutreffenden „Preisexplosion“ im Baugewerbe, welche alle Bauherren in den vergangenen zwei Jahren vor außerordentliche finanzielle Herausforderungen gestellt hat. Rückblickend war die Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes eine komplexe, herausfordernde Aufgabe, die schlussendlich - allen ungewöhnlichen Ereignissen und Problemen zum Trotz – sehr gut gelungen ist und nun die Bürger dazu einlädt, in den neuen und freundlichen Räumlichkeiten, die unter anderem eine Lehrküche, verschiedene Sporträume und Klassenzimmer umfassen, das vielfältige Seminarangebot der „Volkshochschule Erzgebirgskreis“ rege zu nutzen.
JB