Beschreibung projekt I

Projektgebiet

Der Projektbezogene Planungsraum hat eine Größe von rund 7000 ha und umfasst große Teile der Gemeinden Sehmatal und Crottendorf  sowie große Teile der Ortsteile Satzung, Reitzenhain, Kühnhaide und Rübenau der Stadt Marienberg.

Ziele

Ziele im Naturschutzgroßprojekt „Lebensräume verbinden“ sind Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten im Zusammenspiel mit der Nutzung durch den Menschen in der gewachsenen Kulturlandschaft. Der Erhalt blütenbunter Bergwiesen, Feuchtwiesen, Moore und Bergwälder steht dabei genauso im Blickpunkt wie die Anlage von Gehölzen und Kleingewässern zum Biotopverbund.

 

Bedrohte Arten der Region, die besonders von diesen Maßnahmen profitieren können, sind z.B. Arnika, verschiedene Orchideenarten, die Wiesenbrüter wie Braunkehlchen (= Vogel des Jahres 2023), aber auch seltene Tagfalter wie der Hochmoorgelbling oder der Lilagold-Feuerfalter. In den Schlenken der Moore können besonders seltene Libellenarten wie die Arktische Smaragd-Libelle vorkommen. Die angestrebte Verbesserung der Lebensräume wirkt dabei positiv auf eine Vielzahl weiterer Arten und hilft dadurch bei der Stabilisierung und Erhöhung der Biodiversität insgesamt.

 

Um den langfristigen Erfolg der Naturschutzmaßnahmen abzusichern, werden parallel zur Naturschutzplanung auch Untersuchungen zu ökonomischen Faktoren in der Region erhoben. Über ein „Konzept für nachhaltige Nutzungsformen“ sollen Möglichkeiten zu Wertschöpfung und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der naturschutzgerechten Bewirtschaftung im Projektgebiet und der Region untersucht werden, beispielsweise zur Nutzung des Grünschnittes für Graspapier, als Medizinalheu oder Baustoff.

 

Darüber hinaus ist eine strukturreiche Landschaft mit attraktiver Naturausstattung auch interessant für die Weiterentwicklung eines sanften Tourismus. Die Auswahl der Flächen, die Planung der angestrebten Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Umsetzung sollen dabei in enger Kooperation und Beteiligung mit den Eigentümern, Nutzern und den Landwirten in der Region erfolgen. Da die Einbindung und Information der Bevölkerung für ein gutes Gelingen sehr wichtig ist, wird es einen jährlichen öffentlichen „Tag des NGP“ geben.

Projektstruktur

Der Aufbau des Projektes wird durch die Vorgaben der Richtlinie „chance.natur“ des  Bundes bestimmt. Daher erfolgen Planung und Umsetzung in zwei getrennten Projekten.

Im Projekt I (Planung), welches voraussichtlich bis Dezember 2025 läuft, werden die konkreten Flächen ausgewählt, geeignete Maßnahmen erarbeitet, geplant und intensiv abgestimmt. Kernstück der Planung ist die Erarbeitung eines „Pflege- und Entwicklungsplanes (PEPL)“, welcher bei Akzeptanz der Beteiligten die Basis für den Antrag auf Projekt II (Umsetzung) bildet.  Weitere Bestandteile sind die „Sozioökonomische Analyse“ und das „Konzept für nachhaltige Nutzungsformen.

Im Projekt II (Umsetzung), für das eine Laufzeit von zehn Jahren vorgesehen ist, werden die Maßnahmen umgesetzt und ihre Wirksamkeit überprüft.

Das Projekt I wird betreut von 2 Projektangestellten (Projektleiterin, Sachbearbeiter/ Sachbearbeiterin) sowie einer Mitarbeiterin der UNB.

Das Projektbüro wird in Annaberg-Buchholz sein.

Pflege- und Entwicklungsplan

Der Pflege- und Entwicklungsplan ist das Herzstück von Projekt I. In ihm werden die konkreten Flächen ausgewählt, geeignete Maßnahmen erarbeitet, geplant und intensiv abgestimmt. Er wurde im Juli 2023  vergeben an das Planungsbüro Plan T – Planungsgruppe Landschaft und Umwelt aus Radebeul. Die Kartierungen und Erhebungen zur Naturausstattung beginnen im August 2023. Die Abstimmung der Zwischenergebnisse und der weiteren Schritte erfolgt regelmäßig in der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) sowie in thematischen Arbeitskreisen.

Sozioökonomische Analyse

In der „Sozioökonomischen Analyse“ (SÖA) werden das wirtschaftliche und soziale Umfeld sowie die sozioökonomischen Auswirkungen für Mensch und Projekt untersucht. Dabei geht es zum einen um den Einfluss menschlicher Aktivitäten im Projektgebiet, aber auch um die Wechselwirkungen zwischen Natur, Naturschutz auf den Menschen und seine Aktivitäten. Die SÖA  soll  dabei die Umsetzung des Projektzieles „Wertschöpfung“ unterstützen. Ziele der Analyse sind die Identifizierung von Herausforderungen, aber auch von sozioökonomischen Chancen und Vorteilen, die sich ergeben können. Sie soll  Hinweise und Empfehlungen für eine effiziente Maßnahmenplanung und Projektumsetzung geben und damit die Akzeptanz fördern sowie die notwendige Datengrundlage für die Evaluierung am Projektende ermitteln.

Konzept für nachhaltige Nutzungsformen

Grundlagen für eine nachhaltige Wertschöpfung innerhalb des NGP wird im „Konzept für …“ Ist derzeit ausgeschrieben   

Kontakt

Annette Hübner
Projektleitung
Anne-Katrin Fiß
Projektkoordinatorin/ Projektträger
Projektbüro Naturschutzgroßprojekt
Kleine Kirchgasse 73
09456 Annaberg-Buchholz

Naturschutzgroßprojekt

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